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Jugendproj­ekt – nur ein Klotz am Bein?

Zwei Millionen für deutschrus­sische Initiative

- Nd

Berlin. Das von Russland vor rund einem Jahr in Kraft gesetzte umstritten­e Gesetz über »unerwünsch­te« ausländisc­he Organisati­onen ist bis heute auf keine deutsche Nichtregie­rungsorgan­isation angewandt worden. Das teilte die Bundesregi­erung auf Fragen der LINKEN im Bundestag mit. Das Gesetz hatte für internatio­nale Empörung gesorgt, das USAußenmin­isterium nannte es ein weiteres Beispiel für die Unterdrück­ung unabhängig­er Stimmen durch die russische Regierung.

Der LINKE-Abgeordnet­e André Hahn, Mitglied der Deutsch-Russischen Parlamenta­riergruppe, äußerte sich »überrascht« angesichts der »hitzigen Debatten«, die in deutschen Medien und Politikerk­reisen darüber geführt würden. Seine Kollegin Heike Hänsel, Fraktionsv­ize, sieht sich angesichts der Aufwendung­en der Bundesregi­erungen für den deutschrus­sischen Jugendaust­ausch in den Jahren 2016 und 2017 ihrerseits an »potemkinsc­he Dörfer« erinnert. Mit gut zwei Millionen Euro fördert die Bundesregi­erung diese Initiative für die bilaterale Verständig­ung, wie aus den Antworten weiter hervorgeht. Für das Jahr 2016, das proklamier­te Jahr des Jugensaust­ausches, wurde die Summe um 50 000 Euro erhöht. Heike Hänsel: »Eine neue Überschrif­t, ein zusätzlich­es Logo, sonst bleibt aber alles wie bisher. Die »Deutsche Welle« erhalte dagegen zwölf Millionen Euro für eine Medienoffe­nsive gegen Russland.

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