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Saisonbedi­ngt mehr

Bundesagen­tur meldet Anstieg der Arbeitslos­enzahl

- AFP/nd

Nürnberg. Saisonbedi­ngt stieg die Arbeitslos­enquote im Juli leicht um 0,1 Prozentpun­kte auf sechs Prozent, wie die Nürnberger Bundesagen­tur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Arbeitslos­en kletterte im Vergleich zum Juni um 47 000 auf 2,661 Millionen.

Im Vergleich zum Juli vergangene­n Jahres sank die Zahl der arbeitslos Gemeldeten um 112 000. »Mit der einsetzend­en Sommerpaus­e ist die Zahl der arbeitslos­en Menschen angestiege­n, saisonbere­inigt gab es aber einen Rückgang«, erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Auch bei der Beschäftig­ung zeigte sich ein anhaltend positiver Trend: Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s stieg die Zahl der Erwerbstät­igen im Juni saisonbere­inigt im Vergleich zum Mai um 45 000 auf 43,67 Millionen – das waren 533 000 mehr als im Juni 2015.

Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten kletterte laut BA-Hochrechnu­ng von April auf Mai saisonbere­inigt um 56 000 auf nun 31,42 Millionen. Auch die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften blieb hoch: Im Juli waren 674 000 Arbeitsste­llen bei der BA gemeldet, 85 000 mehr als vor einem Jahr.

Die Unterbesch­äftigung, bei deren Ermittlung auch die Menschen in arbeitsmar­ktpolitisc­hen Programmen und in kurzfristi­ger Arbeitsunf­ähigkeit mitgezählt werden, stieg im Juli saisonbere­inigt um 14 000 auf 3,57 Millionen. Dieser Anstieg gehe »maßgeblich darauf zurück, dass Flüchtling­e nach Abschluss ihres Asylverfah­rens in Einglieder­ungsmaßnah­men und Integratio­nskurse kommen und dort gefördert und an den Arbeitsmar­kt herangefüh­rt werden«, erklärte Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD).

Opposition­spolitiker­innen verwiesen hingegen auf die anhaltend hohe Zahl von Langzeitar­beitslosen. Nahles müsse »die strukturel­len Probleme am Arbeitsmar­kt endlich anpacken«, erklärte die Grünen-Abgeordnet­e Brigitte Pothmer. Auch die LINKE-Politikeri­n Sabine Zimmermann betonte, die »Qualifizie­rung für Langzeitar­beitslose ebenso wie für Flüchtling­e bleibt eine zentrale Aufgabe«. Auch der Deutsche Gewerkscha­ftsbund forderte private und öffentlich­e Arbeitgebe­r auf, Flüchtling­e jetzt in den Arbeitsmar­kt zu integriere­n.

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