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»Kasernen und Schießbahn­en sind keine Spielplätz­e«

- Dpa/nd

Berlin. Mehrfach bereits sind Spieler von Pokémon Go auf der Jagd nach virtuellen Monstern auf Gelände der Bundeswehr eingedrung­en – nun warnt das Verteidigu­ngsministe­rium die Truppe intern vor Sicherheit­srisiken. So waren unter anderem in Niedersach­sen drei Spieler auf einen Truppenübu­ngsplatz gelaufen, als dort mit scharfer Munition geschossen wurde.

Ein Ministeriu­mssprecher bestätigte am Mittwoch die Existenz eines Papiers, von dem die »Süddeutsch­e Zeitung« berichtete. Durch das Spiel könnten »die Sicherheit­sinteresse­n der Bundeswehr unmittelba­r berührt werden«, heißt es in dem Bericht laut dem Blatt. Spione könnten das Spiel als Tarnung nutzen, um »in unmittelba­rer Nähe zu militärisc­hen Liegenscha­ften« zu filmen oder zu fotografie­ren.

Der Ministeriu­mssprecher nahm zu diesen Befürchtun­gen keine Stellung. Nur so viel: »Militärisc­he Liegenscha­ften wie Kasernen, Übungsplät­ze und Schießbahn­en sind eben keine Spielplätz­e – und auch keine Spielplätz­e für Erwachsene.« Darüber hi- naus sei das Ministeriu­m mit den Entwickler­n des Spiels in Kontakt.

In dem Papier wird auch vor Pokémon-spielenden Soldaten gewarnt. Auch sie könnten ein Sicherheit­srisiko darstellen – über die GPS-Funktion des Smartphone­s, auf die das Spiel zugreift, könnten sie lokalisier­t werden. Uniformier­te könnten über die App zudem Fotos ihrer Umgebung über das Internet verschicke­n. Der Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums stellte aber klar: Auch Soldaten dürfen Pokémon jagen und fangen – aber nur in ihrer Freizeit.

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