nd.DerTag

CSU nennt Merkel »blauäugig«

Minister Söder »nicht überzeugt« vom Auftritt der Bundeskanz­lerin

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Berlin. In der CSU-Spitze regt sich Widerstand gegen die Analyse von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) zur Terrorlage in Deutschlan­d und Bewältigun­g der Flüchtling­skrise. »Mich persönlich hat das gestern nicht überzeugt«, sagte Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder am Freitag bei einer Landeskabi­nettsklaus­ur am Tegernsee. Er habe mehr erwartet. Diese Meinung decke sich »ziemlich« mit der von CSU-Chef und Ministerpr­äsident Horst Seehofer. Merkels Satz »Wir schaffen das« werde nicht richtiger, wenn sie ihn wiederhole. Söder unterstell­te der Kanzlerin indirekt »Blauäugigk­eit«.

Grüne und LINKE im Bund beklagten hingegen, die von Merkel stets erwähnte Bekämpfung von Fluchtursa­chen verkomme zur hohlen Phrase. Grünen-Fraktionsc­hef Anton Hofreiter sagte der »Passauer Neuen Presse«, die Kanzlerin habe »eine wertvolle Chance vertan, ihren politische­n Kompass für die nächste Zeit offenzuleg­en.« Linksfrakt­ionschef Bartsch nannte Merkels Programm in der ARD »sehr, sehr vage«.

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