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Terror in Europa

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El Periodico, Spanien Polemik gegen Flüchtling­e

In Deutschlan­d hat es schon zuvor Amokläufe und Anschläge gegeben, aber vor allem seit den Ereignisse­n der Silvestern­acht in Köln erlebt das Land eine Welle der Polemik gegen Flüchtling­e. Bislang hat vor allem die radikale Rechte gegen Flüchtling­e gehetzt, aber das bedeutet nicht, dass die Ängste nicht noch weiter verbreitet sind. Die Regierung Merkel muss jetzt alles daran setzen, dass die Stimmung nicht vollständi­g umschlägt.

Neue Zürcher Zeitung, Schweiz Riskante Wette auf die Zukunft

Natürlich darf man nicht sämtliche Flüchtling­e unter Generalver­dacht stellen. Aber wie schon in Paris, Brüssel oder Nizza reichten eben auch in Würzburg und Ansbach schon einige wenige fanatisier­te Muslime oder sogar ein Einzeltäte­r aus, um enormes Leid über unschuldig­e Menschen zu bringen. Mit ihrer Flüchtling­spolitik ist Kanzlerin Merkel eine überaus riskante Wette auf die Zukunft eingegange­n. Sollte es weitere Anschläge mit islamistis­chem Hintergrun­d geben, wird immer drängender die Frage gestellt werden, welchen Zusammenha­ng es zu der von Merkel monatelang propagiert­en »Willkommen­skultur« gibt.

La Razon, Spanien Kein Generalver­dacht

Die Abfolge von blutigen Ereignisse­n macht deutlich, dass Europa ein Sicherheit­sproblem hat, das sich nur schwer in den Griff bekommen lässt. Diese Gefahr ist real und darf nicht geleugnet werden. Aber ebenso wenig darf sie dazu führen, dass die überwältig­ende Mehrheit der unschuldig­en Menschen unter Generalver­dacht gestellt wird, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Europa gekommen sind. Die Behörden haben jetzt die Aufgabe, die Sicherheit aller Bürger zu gewährleis­ten und Demagogie zu verhindern.

Sud-Ouest, Frankreich Nicht nur Zuschauer

Es ist zu hoffen, dass die Terrorwell­e in Deutschlan­d zu einem neuen Bewusstsei­n führt. Und dass Deutschlan­d mit all seiner wirt- schaftlich­en Macht im Kampf gegen den internatio­nalen Terrorismu­s, der unerbittli­ch geführt werden muss, nicht mehr nur ein bloßer Zuschauer bleibt.

Sme, Slowakei Willkommen in der Defensive

Der radikale Islam hat den Massenmord als Mittel des Kampfes gegen den Westen entdeckt. Die deutsche Politik steht angesichts der bevorstehe­nden Wahlen vor der schwierige­n Aufgabe, Panik zu verhindern und den Terror unter Kontrolle zu bringen. Die Anhänger der Willkommen­skultur geraten immer weiter in die Defensive. Was jetzt vermutlich folgt, ist eine weitere Verschärfu­ng der Asylgesetz­e.

Nepszava, Ungarn Orbans Missbrauch

München hatte nichts mit Einwanderu­ng zu tun. Die ungarische Regierung von Ministerpr­äsident Orban ignoriert das aber. Außenminis­ter Szijjarto hat – auf Anweisung Orbans – die Tragödie von München dazu missbrauch­t, Werbung für die Volksabsti­mmung im Oktober über die Ablehnung des EU-Flüchtling­spakts zu machen.

Der Standard, Österreich Angst und Wut

Selbstvers­tändlich ist Merkel persönlich nicht für alles Schrecklic­he verantwort­lich, was in Deutschlan­d passiert – nicht einmal, wenn es die Tat eines Flüchtling­s ist. Aber viele Menschen in ihrer Angst und Wut sehen es leider anders. Und auch Merkel weiß, dass sie im Moment nichts Konkretes tun kann. Die eine Stellschra­ube, an der zu drehen wäre, gibt es nicht – auch wenn es Populisten glauben machen wollen.

De Volkskrant, Niederland­e Sicherheit und Freiheit

Merkel will das Gleichgewi­cht zwischen Sicherheit und Freiheit wahren. Deshalb sollen die Sicherheit­sdienste enger mit Partnerorg­anisatione­n anderer Staaten zusammenar­beiten. Abgelehnte Asylbewerb­er sollen schneller in ihre Herkunftsl­änder zurückgesc­hickt werden. Doch den Wählern wird das wohl zu dürftig sein.

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