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SYRIZA bringt Flüchtling­e und Helfer auf

Auch Büro von Kipping in Dresden besetzt

- Nd

Berlin. Unbekannte haben am Freitagmor­gen SYRIZA-Büros im Athener Stadtteil Petralona sowie in Thessaloni­kis Stadtteil Kalamaria beschädigt. Zeitgleich sei eine Gruppe von rund 15 Personen mit griechisch­en Bereitscha­ftspolizis­ten in der Nähe des Hauses von Staatsmini­ster Alekos Flambourar­is aneinander­geraten, hieß es. In Dresden hatten tags zuvor Unterstütz­er von Geflüchtet­en das Wahlkreisb­üro von Linksparte­ichefin Katja Kipping besetzt. Mit der Aktion wolle man gegen die Räumung von Solidaritä­tsprojekte­n in Thessaloni­ki protestier­en und politische­n Druck auf SYRIZA machen, teilte das Internatio­nalistisch­e Zentrum mit.

Am Mittwoch hatte die griechisch­e Polizei in Thessaloni­ki drei Hausprojek­te geräumt. Die Polizei unterstehe dem von SYRIZA geführten Innenminis­terium, die deutsche Linksparte­i solle ihren Einfluss auf ihre Schwestero­rganisatio­n geltend machen, forderten die Dresdner Besetzer. Kipping habe Gespräche mit dem SYRIZA-Vorstand zugesagt, hieß es. Dieser hatte sich zwar von der Polizeiakt­ion distanzier­t – als mit den Grundsätze­n und Werten der Linken unvereinba­r. Das geht den Besetzern in Dresden aber nicht weit genug. Als Regierungs­partei habe SYRIZA doch anderen Einfluss auf die Polizei, man könne die Erklärung daher »nicht ernst nehmen«.

Die Innenpolit­ikerin der LINKEN im Bundestag Ulla Jelpke warf hingegen der Bundesregi­erung vor, die schlechten Bedingunge­n für Flüchtling­e in griechisch­en Aufnahmela­gern zu ignorieren. In den sogenannte­n Hotspots auf griechisch­en Inseln seien derzeit 8657 Menschen untergebra­cht, obwohl die Lager nur eine Aufnahmeka­pazität von 7450 hätten. Jelpke berief sich auf eine Antwort der Bundesregi­erung auf eine LINKE-Anfrage.

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