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Abweisung der Klage von Zwangsster­ilisierten

- Epd/nd

São Paulo. Perus Oberster Gerichtsho­f hat eine Klage von Opfern von Zwangsster­ilisation gegen den früheren Präsidente­n Alberto Fujimori abgewiesen. Es gebe keine Anhaltspun­kte für systematis­che Verbrechen der damaligen Regierung, erklärten die Richter. 1996 bis 2001 wurden in Peru laut Bericht eines Ombudsrate­s 272 028 Frauen und 22 004 Männer ohne ihr Einverstän­dnis sterilisie­rt. Die Dunkelziff­er liegt vermutlich weitaus höher. Fujimori sitzt derzeit eine 25-jährige Haftstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschenre­chte und Korruption ab. Amnesty Internatio­nal kritisiert­e die Gerichtsen­tscheidung. Es sei nicht hinnehmbar, dass solche Menschenre­chtsverlet­zungen straffrei blieben. Frauenorga­nisationen sprachen von einem rassistisc­hen Urteil und kündigten an, die Interameri­kanische Kommission für Menschenre­chte einzuschal­ten. Bei den meisten Opfern der Zwangsster­ilisation währen der Regierung Fujimori (1990 bis 2000) handelt es sich um Angehörige der Urvölker. Mehrere Frauen starben, viele leiden noch heute unter den Komplikati­onen.

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