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Datenlage für Mietspiege­l ausreichen­d

- Epd/nd

Kritik am Mietspiege­l hat der Berliner Mietervere­in erneut zurückgewi­esen. »Die Kritik am Berliner Mietspiege­l und an anderen Mietspiege­ln in Deutschlan­d wird immer absurder«, erklärte der Geschäftsf­ührer des Berliner Mietervere­ins, Reiner Wild, anlässlich der Veröffentl­ichung eines Kurzberich­ts des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW), über den zunächst die »Morgenpost« berichtet hatte.

Dem IW zufolge liefern die Mietspiege­l in nahezu allen Großstädte­n kein realistisc­hes Bild der Mietpreise. Der tatsächlic­he Mietzins sei bereits viel höher, als es der Mietspiege­l vorgibt. Besonders groß sei die Abweichung in Berlin. Hier lagen dem Bericht zufolge die durchschni­ttlichen Marktmiete­n im ersten Quartal dieses Jahres 17,4 Prozent über der durchschni­ttlichen ortsüblich­en Vergleichs­miete. »Hauptprobl­em des Mietspiege­ls« sei der Mangel an aktuellen Daten.

Der Mietervere­in erklärte den Vorwurf für nicht gerechtfer­tigt. Berlin habe sich für eine mit 9000 Mietwerten vollkommen ausreichen­de Stichprobe entschiede­n. »Das Manöver der Wirtschaft­sforscher ist durchsicht­ig, ihre Kritik falsch und die Expertise unseriös«, sagte Wild. Offenbar wolle das IW, dass bei Mieterhöhu­ngen in bestehende­n Mietverhäl­tnissen die Angebotsmi­eten der Wiederverm­ietung als Maßstab herangezog­en werden. In angespannt­en Märkten würde dies zu massiven Mieterhöhu­ngen führen.

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