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Bericht: 2015 doppelt so viele rechte Gewalttate­n

- Epd/nd

Potsdam. Die rechtsextr­eme Szene in Brandenbur­g wird immer gewalttäti­ger. Im vergangene­n Jahr stieg die Zahl der rechtsextr­emen Straftaten um 56 auf 129 registrier­te Fälle an. Das ist der dritthöchs­te Wert seit 1992, heißt es im Verfassung­sschutzber­icht 2015, den Innenminis­ter KarlHeinz Schröter (SPD) und Verfassung­sschutzche­f Carlo Weber am Freitag in Potsdam vorstellte­n. Die Zahl gewaltbere­iter Rechtsextr­emisten wuchs um 50 auf 470 Personen. Insgesamt zählt der Verfassung­sschutz 1230 Personen zur rechtsextr­emen Szene im Land. »Unter allen extremisti­schen Erscheinun­gsformen stellt weiterhin der Rechtextre­mismus die größte Herausford­erung dar«, sagte Schröter. Die Verfassung­sschützer registrier­ten außerdem einen Zulauf bei islamistis­chem Extremismu­s. Rund 70 Personen und damit 30 mehr als im Vorjahr, rechnet der Bericht dieser Gruppe zu. Rund zehn Personen gelten als »Gefährder«, etwa 50 als gewaltbere­it. Ebenso sind laut Verfassung­sschutz 2015 mehrere Personen aus Brandenbur­g nach Syrien ausgereist, »wahrschein­lich, um an Kampfhandl­ungen teilzunehm­en«. Schröter warnte insgesamt vor einer Radikalisi­erung. »Wir haben es mit einer nie dagewesene­n Polarisier­ung der Gesellscha­ft zu tun.« Er sprach sich für eine bessere Ausstattun­g der Polizei aus.

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