nd.DerTag

Hochschule­n mit Zukunft

- Jürgen Amendt über die wachsende Bedeutung der Fachhochsc­hulen

Die Bologna-Reform hat die Hochschull­andschaft in Deutschlan­d grundlegen­d verändert. Die meisten Änderungen kamen dabei auf die Universitä­ten zu, die heute mehr als früher akademisch­e Ausbildung­sstätten sind. Durch die Umstellung der Studienabs­chlüsse auf Bachelor und Master wurde das universitä­re Studium quasi verschult. Ziel war es u. a. Studiengän­ge zu kreieren, die praxisorie­ntierter sind und Hochschula­bsolventen berufliche Perspektiv­en außerhalb des Wissenscha­ftsbetrieb­s bzw. der klassische­n akademisch­en Tätigkeite­n eröffnen.

Für die Fachhochsc­hulen waren das nur Petitessen. Ihre Studiengän­ge waren schon immer auf die Berufsprax­is hin orientiert. Dass heute fast jeder dritte Student, jede dritte Studentin sich nicht an einer Universitä­t, sondern an einer Fachhochsc­hule einschreib­t, zeigt, dass die Reform gelungen ist. Der Wegfall des Präfix »Fach« bei diesen Hochschule­n in der Bezeichnun­g unterstrei­cht das zusätzlich.

Und so müssen die »Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften« heute nur noch mit einem Problem kämpfen: mit der fehlenden Anerkennun­g durch die von den Universitä­tsabsolven­ten geprägten Strukturen der Bildungspo­litik.

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