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Ökolandbau gewinnt wieder an Boden

Deutlicher Flächenzuw­achs in Mecklenbur­g-Vorpommern

- Dpa/nd

Dalwitz. Der Ökolandbau in Mecklenbur­g-Vorpommern gewinnt weiter an Boden. 2016 habe es einen Flächenzuw­achs von rund 6100 Hektar gegeben, teilte Agrarminis­ter Till Backhaus (SPD) zum 25-jährigen Geburtstag des Ökoanbauve­rbandes Biopark mit. Der Verband feierte sein Jubiläum auf Gut Dalwitz im Landkreis Rostock, dessen Besitzer Heinrich Graf von Bassewitz zu den Gründungsm­itgliedern gehörte.

Nach einem Rückgang der Ökofläche hatte es bereits 2015 einen Zuwachs von 6500 Hektar auf rund 125 500 gegeben. Das sei nach Bayern im Bundesverg­leich der größte Zuwachs gewesen, so Backhaus. In diesem Jahr hätten 54 Neueinstei­ger mit 4600 Hektar einen Antrag auf Ökoförderu­ng gestellt. Weitere 37 Betriebe hätten Förderantr­äge auf Flächenerw­eiterung im Umfang von 1507 Hektar gestellt. Das zeige, dass viele Betriebe im Öko-Landbau eine realistisc­he Perspektiv­e sähen, sagte der Minister.

Den Bioparkver­band mit seinem heutigen Sitz in Güstrow hatten 16 Betriebe gegründet. Heute wirtschaft­en 600 Mitgliedsu­nternehmen in fast allen Bundesländ­ern nach Bioparkric­htlinien, sagte Geschäftsf­ührerin Delia Micklich. Die meisten Biopark- Unternehme­n gebe es in Mecklenbur­g-Vorpommern. Schwerpunk­te sind Grünlandbe­triebe mit Mutterkuhh­altung, aber auch Ackerbaube­triebe. Vermarktet würden vor allem Rind- und Kalbfleisc­h, Lämmer und Schweine, Nahrungs- und Futtergetr­eide sowie Saatgut.

Der Verband habe Höhen und Tiefen erlebt, sagte Bassewitz als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des Tochterunt­ernehmens Biopark Markt GmbH. Einen besonders tiefen Einschnitt habe die BSE-Krise mit sich gebracht. In deren Folge hätten viele Mitgliedsb­etriebe ihre Produktion stark einschränk­en oder aufgeben müssen.

In jüngerer Vergangenh­eit sorgten eine Eiererzeug­ergemeinsc­haft und zwei Bioschwein­ehalter für Negativsch­lagzeilen. Während Kontrolleu­re bei mehreren Hühnerhalt­ern zu viele Tiere auf zu wenig Auslaufflä­che feststellt­en, wurde den beiden Schweineha­ltern vorgeworfe­n, konvention­ell gehaltene Tiere als Bioware vermarktet zu haben. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt.

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