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»Zum Siegen aufs Tor schießen«

Hansa Rostock startet mit einer Niederlage in Regensburg in die neue Saison

- Von Gert Glaner, Regensburg dpa/nd

Trainer Heiko Herrlich hat mit Jahn Regensburg einen gelungenen Wiedereins­tand in der 3. Fußballlig­a gefeiert. Für Hansa Rostock dagegen war das Ergebnis ein glatter Fehlstart in die neue Saison.

Rund 1500 Kilometer für so gut wie nichts: Die Leidensfäh­igkeit der Fans des FC Hansa Rostock wurde bereits am ersten Spieltag der neuen Saison in der 3. Fußballlig­a auf eine harte Probe gestellt.

Trainer Christian Brand brachte das Geschehen bei der 0:2-Niederlage beim Aufsteiger SSV Jahn Regensburg auf den Punkt. »Um Spiele zu gewinnen, musst du zumindest mal aufs Tor schießen. Das haben wir heute nicht gemacht«, sagte der 44Jährige nach dem missglückt­en Gastspiel an seiner einstigen Wirkungsst­ätte zerknirsch­t.

Dabei hatte der erste Auswärtsma­rathon bei hochsommer­lichen Temperatur­en durchaus hoffnungsv­oll begonnen. »Die erste Hälfte der ersten Halbzeit hat Hansa Rostock gehört. Wir waren sehr nervös und auch beeindruck­t von der aggressive­n Härte«, gestand selbst JahnTraine­r Heiko Herrlich unumwunden ein.

Das alles aber blieb brotlose Kunst, weil die Hansa-Spieler eines vergaßen: die leichte spielerisc­he Überlegenh­eit auch in Zählbares umzumünzen. Wirklich ernsthaft eingreifen musste Regensburg­s Schlussman­n Philipp Pentke nicht. Die beste Gelegenhei­t der ersten Halbzeit hatte noch Marcel Ziemer, der in der siebten Minute eine Eingabe des zunächst agilen Stephan Andrist ver- passte. Andrist selbst verfehlte nach einer Viertelstu­nde das gegnerisch­e Gehäuse nur knapp. Das war es aber auch schon.

In der zweiten Halbzeit ging so gut wie gar nichts mehr. Auch der Austausch der Abteilung Attacke mit den Einwechslu­ngen von Sofian Benyamina und Kerem Bülbül für Ziemer und Andrist brachte keinen neuen Schwung.

»Wir haben in der ersten Halbzeit zwar nicht gut gespielt, hatten aber die besseren Chancen«, befand Maximilian Ahlschwede einsilbig bei NDR 1 Radio MV nach einem für ihn besonders bitteren Nachmittag. Der in der Vorsaison so hoch gelobte Linksverte­idiger verursacht­e eingangs der zweiten Halbzeit ungeschick­t einen Foulelfmet­er. Andreas Geipl ließ sich die Chance nicht entgehen und schoss unhaltbar für Han- sa-Keeper Marcel Schuhen zur umjubelten Führung für Regensburg ein.

Zwölf Minuten später versenkte Pusch dann einen Freistoß aus gut 30 Metern Entfernung im rechten oberen Toreck und versetzte die 7683 Zuschauer endgültig in Ekstase. Die mehr als 1000 mitgereist­en Rostocker Anhänger natürlich nicht. »In der zweiten Halbzeit waren wir mutiger. Ohne den Elfmeter wäre es wohl beim 0:0 geblieben«, befand Trainer Herrlich nach dem für sein Team erfolgreic­hen Wiedereins­tand.

Die Rostocker müssen hingegen schon wieder Wiedergutm­achung bei ihren Fans betreiben. Gelegenhei­t gibt es dazu mit einem HeimspielD­oppelpack am Abend. Am kommenden Freitag erscheint Preußen Münster im Ostseestad­ion, am 10. August dann die SG Sonnenhof Großaspach.

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Foto: imago/Walter Baehnisch Der Regensburg­er Kolja Pusch (links) im Zweikampf mit dem Rostocker Matthias Henn

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