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Angst vor Finanzkris­e nach Olympia

Proteste in Rio gegen die Kosten der Spiele

- Epd/nd

Rio de Janeiro. Kurz vor dem Auftakt der Olympische­n Spiele beginnen in Rio de Janeiro Proteste gegen die hohen Kosten und Menschenre­chtsverlet­zungen bei der Vorbereitu­ng. Ab Montag finden Aktionstag­e unter dem Motto »Spiele der Ausschließ­ung – Jogos da Exclusão« statt. Über Hundert Aktionsgru­ppen, soziale Bewegungen und Nichtregie­rungsorgan­isationen rufen zu Protesten auf.

Die ersten Olympische­n Spiele auf südamerika­nischem Boden beginnen am 5. August. Trotz mehrerer Pannen bei der Bereitstel­lung der Infrastruk­tur verspricht Bürgermeis­ter Eduardo Paes die »besten Spiele aller Zeiten«.

Auftakt der Aktionstag­e ist eine Mahnwache auf dem Cinelândia­Platz. Den Abschluss bildet eine Demonstrat­ion nahe des Maracanã-Stadiums, in dem etwas später die Eröffnungs­feier stattfinde­n wird. In Workshops und Veranstalt­ungen werden Themen wie Polizeigew­alt und Militarisi­erung, die Vermarktun­g des Sports und der olympische­n Idee sowie die Verletzung des Rechts auf Wohnung und auf Arbeit diskutiert.

Auch während der Spiele werden Proteste gegen Geldversch­wendung angesichts der angespannt­en Haushaltsl­age in Rio erwartet. Mehrere Gewerkscha­ften kündigten bereits Demonstrat­ionen an, im öffentlich­en Nahverkehr werden Streiks befürchtet.

Angesichts der politische­n und wirtschaft­lichen Krise ist in Brasilien bisher kaum olympische Stimmung zu spüren. Über 85 000 Uniformier­te sollen für die Sicherheit der Sportler und Besucher sorgen. Die Kosten der Spiele betragen weit über zehn Milliarden Euro. Hinzu kommen enorme Steuererle­ichterunge­n und weitere Vergünstig­ungen für Sponsoren. Kritiker befürchten, dass sowohl die Stadt wie der Staat Rio de Janeiro nach den Spielen in einer tiefen Finanzkris­e versinken werden.

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