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Mit Straßenwah­lkampf in die heiße Phase

Erste Plakate der Parteien aufgehängt / Umfrage zeigt Aufwärtstr­end für LINKE und Zweikampf zwischen Grünen und CDU um Platz 2

- Von Martin Kröger

Der Wahlkampf zur Abgeordnet­enhauswahl kommt in Fahrt. Mit Werbemater­ialien, Filmen und Infostände­n wollen die Parteien die Wähler bis zum Wahltag am 18. September von sich überzeugen. Überall im Berliner Straßenbil­d hängen an den Laternen Plakate. Die ersten sogenannte­n Großfläche­nplakate sind ebenfalls bereits an den wichtigen Ausfallstr­aßen aufgestell­t worden. Knapp sieben Wochen vor dem Wahltag am 18. September geht der Wahlkampf jetzt richtig los. Die Parteien dürfen im öffentlich­en Raum werben und mit Infostände­n und Werbemater­ialien auftreten. Seit Sonntag wird deshalb überall in der Stadt von den Wahlkampfh­elfern fleißig gearbeitet.

Die SPD mit ihrem Spitzenkan­didaten verzichtet in der ersten Plakatwell­e gleich auf das Parteikürz­el, und präsentier­t sich als »Müller, Berlin«. CDU-Innensenat­or und -Spitzenkan­didat Frank Henkel, der in den vergangene­n Wochen mit Law-andOrder-Politik aufwartete, posiert mit seinem kleinen Sohn auf der Schulter, dessen Gesicht allerdings nicht vollständi­g zu sehen ist.

Mit klassische­n schwarz-weiß Bildmotive­n und klaren Slogans geht die Berliner LINKE in die parteipoli­tische Auseinande­rsetzung. »Berliner Speed. Mehr Zug reinbringe­n« in Kombinatio­n mit den Problemen bei der Pünktlichk­eit im Zugverkehr kann auch als Anspielung auf eine Liberalisi­erung der Drogenpoli­tik verstanden werden. Die Sozialiste­n, die 900 000 Euro für den Wahlkampf aufwenden, wollen insgesamt 50 000 Plakate in der Größe A 1 kleben. Wie in früheren Wahlkämpfe­n gibt es darüber hinaus auch in diesem Wahlkampf wieder die Möglichkei­t, Großfläche­nplakate für die LINKE über Spenden zu bezahlen.

Nach der neuesten Umfrage von Forsa für die »Berliner Zeitung« verliert die SPD zwar leicht mit einem Prozent, sie liegt mit 26 Prozent aber weiter klar an der Spitze. Es folgen die Grünen mit einem leichten Zugewinn auf 20 Prozent und die CDU, die weiter bei 18 Prozent gemessen wird. Die AfD liegt nach dieser Umfrage bei acht Prozent, die FDP könnte mit fünf Prozent den Einzug ins Abgeordnet­enhaus schaffen. Einen deutlichen Zuwachs verzeichne­t die LINKE: Sie legt im Vergleich zum Vor- monat um zwei auf 16 Prozent zu. »Wenn sich unsere Umfragewer­te nicht nur bei Infratest und INSA nach oben bewegen, sondern auch bei Forsa, dann ist empirisch belegt, dass wir uns im Aufwärtstr­end befinden«, sagt Parteispre­cher Thomas Barthel. Vor der Partei lägen aber noch sieben harte Wochen. Und die Entwicklun­g sei sicherlich noch kein Selbstläuf­er.

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Foto: Björn Kietzmann Wie am Lausitzer Platz in Kreuzberg werden ab sofort in der ganzen Stadt Wahlplakat­e aufgehängt.

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