Feuerwehr im Großeinsatz
In Griechenland stehen an zahlreichen Orten Wälder in Flammen
In Griechenland brennen wegen großer Hitze und Trockenheit immer mehr Wälder. Besonders schlimm hat es die Inseln Euböa und Chios erwischt. Den Kampf gegen die Flammen erschwert starker Wind. Athen. Der Waldbrand, der seit Sonnabend auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa tobt, konnte noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehr kämpft dort gegen die Flammen, die Medienberichten zufolge bereits eine Waldfläche von mehr als 20 Quadratkilometern vernichtet haben. Weil der Wind am Montag nachließ, wurde zunächst von der Evakuierung der Kleinstadt Limni an der Nordostküste mit rund 2000 Bewohnern abgesehen.
Auf Euböa sind mittlerweile vier Hubschrauber und vier Löschflugzeuge im Einsatz. Die Feuerwehrleute am Boden hingegen konnten die Flammen vielerorts nicht mit ihren Löschzügen erreichen, weil das Feuer zum Teil auf unerschlossenen Bergen der Insel wütet.
Die griechische Feuerwehr kämpft jedoch nicht nur auf Euböa; dem Fernsehsender Skai zufolge wurden am Wochenende mehr als 100 Brände gemeldet, gut die Hälfte davon in bewohnten Gebieten, die anderen sind Waldbrände. Große Hitze, Trockenheit und gebietsweise starker Wind erhöhen derzeit die Feuergefahr in Griechenland. Am Montag sollte dem griechischen Wetterdienst zufolge erneut eine Hitzewelle mit bis zu 39 Grad beginnen.
Bereits vor einigen Tagen wurde auf der Ägäis-Insel Chios der Notstand ausgerufen. Dörfer wurden evakuiert, Feuerwehrleute kämpfen in dichten Rauchwolken gegen die Flammen. Satellitenbilder zeigten gewaltige Rauchwolken, die vom Brandherd aus über das Meer bis hin zur 400 Kilometer entfernten Insel Kreta zogen. Starker Wind heizte die Flammen an, zwischendurch konnten Löschflugzeuge deshalb nicht starten.
Das Feuer ist inzwischen unter Kontrolle, doch es hat gewaltige Schäden verursacht, berichtete der griechische Fernsehsender Skai. Videoaufnahmen zeigten kahle, aschebedeckte Landschaft soweit das Auge reicht; nach ersten Schätzungen sind tausende Mastix-Bäume verbrannt, die neben dem Tourismus einen wichtigen Wirtschaftszweig der Insel ausmachen. Vor allem nahe der Dörfer Elata und Vessa sei der Schaden groß, sagte Landwirtschaftsminister Vangelis Apostolou. Im Grunde sei in der Region das verbrannt, was beim großen Waldbrand vor vier Jahren übrig geblieben war. 2012 hatte ein Feuer fast 40 Prozent der Mastix-Bäume vernichtet. Chios ist berühmt für die Ernte des geschmacksintensiven Harzes der Bäume, das in der Pharmaindustrie sowie bei der Zubereitung von Kaugummi, Getränken und Lebensmitteln zum Einsatz kommt.