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Magneten für ein Kruzifix im Landtag

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Papst Franziskus hat es gesegnet: das Kreuz im CDU-Fraktionsr­aum des Brandenbur­ger Landtags. Einige finden, ein Kreuz habe nichts in einem öffentlich­en Gebäude verloren. Potsdam. Nach Beschwerde­n von Landtagsbe­suchern setzt die Verwaltung auf eine pragmatisc­he Lösung. »Das Kreuz wurde im Frühjahr mit Magneten befestigt und kann für Besuchergr­uppen abgenommen und zu den Fraktionss­itzungen wieder aufgehängt werden«, sagte Landtagssp­recher Mark Weber. Der Fraktionss­aal werde auch für Informatio­nsveransta­ltungen mit Besuchergr­uppen genutzt, darunter auch Schulklass­en. »Da kamen immer wieder Beschwerde­n, warum dort ein christlich­es Kreuz in einem öffentlich­en Gebäude hängt«, sagte Weber.

Bei den Christdemo­kraten hingegen kam das Vorgehen der Verwaltung nicht gut an. »Da rückten aus heiterem Himmel Arbeiter mit Magneten an, die in der Wand verankert wurden«, sagte Fraktionss­precherin Franziska Rode. Die CDU-Abgeordnet­en waren entsetzt über den weltlichen Umgang mit dem Kreuz – das sogar von Papst Franziskus gesegnet worden ist. Dazu waren Mitglieder der Fraktion vor drei Jahren eigens zu einer Generalaud­ienz in den Vatikan gereist.

»Es ist schon bizarr, zu was Vorschrift­en führen können«, sagte der Landtagsab­geordnete und CDU-Generalsek­retär Steeven Bretz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. »Wir sind aber sicher, dass der Schutz des lieben Herrgotts darunter nicht leiden wird.«

Es ist nicht das erste Mal, dass die Landtagsab­geordneten wegen strenger Vorschrift­en im neuen Landtagssc­hloss auf die Barrikaden gehen. Nach dem Umzug aus dem alten Parlament durfte die schönste Erntekrone Brandenbur­gs nicht – wie sonst im Herbst üblich – im Plenarsaal aufgestell­t werden. Nach einem Aufschrei von traditions­bewussten Abgeordnet­en durfte die Krone dann im vergangene­n Herbst doch wieder den Plenarsaal schmücken – nach vorheriger intensiver Behandlung mit einem Brandschut­zspray.

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