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Landesstif­tung hilft Familien aus Notlagen

- Dpa/nd

Eltern werden krank, es fehlt Geld in der Familienka­sse. Oft reicht eine kleine Summe, um die größte Not zu lindern. Eine Brandenbur­ger Stiftung hilft.

Potsdam. Die von der früheren brandenbur­gischen Sozialmini­sterin Regine Hildebrand­t (SPD) gegründete Stiftung »Familien in Not – Stiftung des Landes Brandenbur­g« hat seit Jahresbegi­nn in mehr als hundert Fällen geholfen. Bisher hätten 103 bedürftige Familien Zuschüsse in einer Gesamthöhe von fast 64 000 Euro erhalten, sagte die Vorstandsv­orsitzende der Stiftung, Ute Tenkhof, auf Anfrage.

Doch die Stiftung hat selbst Sorgen. »Durch deutlich geringere Zinserträg­e angesichts der Finanzkris­e fehlt Geld in der Kasse«, erklärte Tenkhof. »Wir brauchen mehr Unterstütz­ung.«

Regine Hildebrand­t (19412001) hatte in ihrer ersten Amtszeit als brandenbur­gische Sozial und Arbeitsmin­isterin 1992 den Anstoß dazu gegeben, eine derartige Landesstif­tung ins Leben zu rufen. Damals vor allem für Familien sowie alleinerzi­ehende Mütter und Väter geschaffen, unterstütz­t sie heute in finanziell­e Not geratene Familien mit mindestens ein em Kind oder pflegebedü­rftigen Angehörige­n und Schwangere. Die jetzt von der Investitio­nsbank des Landes zur Verfügung gestellten 30 000 Euro helfen Tenkhof zufolge beispielsw­eise 60 Familien.

»Auch in Zukunft wird es weiter Bedarf geben«, sagte sie. In Brandenbur­g sei die wirtschaft­liche Situation zwar gut. Doch es gebe zahlreiche Familien, die sich gerade so über Wasser halten könnten.

Helfen konnte die Stiftung in diesem Jahr zum Beispiel einem Vater, der seine Kinder zu sich nehmen wollte, nachdem sie von der Mutter misshandel­t worden waren. Das Jugendamt hatte dazu ein eingericht­etes Kinderzimm­er zur Bedingung gemacht – ein für den arbeitslos­en Vater allein nicht lösbares Problem. Mit dem Zuschuss könne er Möbel und Spielsache­n anschaffen. In einem anderen Fall fehlte einem Vater mit seinen Kindern das Fahrgeld, um die schwerstkr­anke Mutter im Krankenhau­s zu besuchen.

Seit Gründung der Stiftung erhielten knapp 4000 Brandenbur­ger Familien Unterstütz­ung im Gesamtwert von 2,9 Millionen Euro. Anträge können Bedürftige über regionale Beratungss­tellen stellen.

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