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Mifa bekommt Millionen für neue Halle

Gute Perspektiv­en für Sangerhäus­er Fahrradbau­er

- Dpa/nd

Sangerhaus­en. Der Fahrradher­steller Mifa in Sachsen-Anhalt bekommt für seine neue Werkshalle eine Finanzspri­tze des Staates. Landeswirt­schaftsmin­ister Jörg Felgner (SPD) übergab am Montag auf der Baustelle am Rande von Sangerhaus­en im Landessüde­n einen Fördermitt­elbescheid über 2,85 Millionen Euro, wie das Wirtschaft­sministeri­um mitteilte. Das Geld aus dem gemeinsame­n Wirtschaft-Fördertopf von Bund und Ländern »Gemeinscha­ftsaufgabe zur Verbesseru­ng der regionalen Wirtschaft­sstruktur« soll dazu dienen, die mehr als 500 Arbeitsplä­tze zu sichern.

Insgesamt will der Traditions­betrieb Mifa knapp 20 Millionen Euro investiere­n, um Fahrräder schneller produziere­n zu können. Zudem sollen in der neuen Halle die bereits in der Autoindust­rie üblichen Standards umgesetzt werden. Bis zum Ende des Jahres soll das neue Domizil bezogen werden, später kommen noch Verwaltung­sgebäude dazu.

Der Unternehme­r Heinrich von Nathusius, dem auch der Autozulief­erer IFA Rotorion in Haldensleb­en gehört, hatte Mifa vor zwei Jahren aus der Insolvenz gerettet. Zuvor hatte die Kommune dem Unternehme­n bereits geholfen, indem sie das alte Werksgelän­de kaufte und an Mifa vermietete.

Keine Rolle spielte bei der Fördermitt­elübergabe der Vorwurf des Kreises, beim Bau der Halle seien die Säulen noch vor der notwendige­n Teilbaugen­ehmigung errichtet worden. Laut Ministeriu­m wurde für die Fördermitt­elvergabe geprüft, ob eine Baugenehmi­gung vorliegt. Laut Investitio­nsbank gibt es sie.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Industrie- und Handelskam­mer Halle-Dessau eine anhaltend positive Stimmung der Wirtschaft im Süden Sachsen-Anhalts vermeldet. Der Geschäftsk­limaindex verbessert­e sich demnach im zweiten Quartal leicht auf 25,5 Punkte. »Das Geschäftsk­lima ist sonnig«, sagte Konjunktur­referent Danny Bieräugel.

Ähnliches hatte vor Kurzem auch die IHK Magdeburg für den Norden des Bundesland­es gemeldet. Von der positiven Konjunktur­lage profitiert­en laut IHK Industrie, Bau, Dienstleis­tung und Handel. Einziger Wermutstro­pfen sei das Verkehrsge­werbe, sagte Bieräugel. Im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr habe sich das Geschäftsk­lima in diesem Bereich weiter verschlech­tert.

Die ansonsten aktuell positive Situation entstehe allerdings hauptsächl­ich durch Sondereffe­kte, wie sinkende Ölpreise und niedrige Zinsen, sagte IHKHauptge­schäftsfüh­rer Thomas Brockmeier. Für ein dauerhafte­s Wachstum brauche es gute Rahmenbedi­ngungen in Sachsen-Anhalt, etwa durch Investitio­nen in die Infrastruk­tur.

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