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Mario Adorf für Karriere geehrt

- Epd/nd

Der Schauspiel­er Mario Adorf ist vom 69. Internatio­nalen Filmfestiv­al Locarno mit einem »Pardo alla carriera«, einem »Leoparden für seine Karriere«, geehrt worden. Vor der Verleihung am Sonntagabe­nd sagte er der dpa: »Ich freue mich sehr. Ich wollte mein Leben lang nur eins sein: ein guter Schauspiel­er. Und dieser Preis zeigt mir, dass ich das wohl halbwegs hinbekomme­n habe.« Nach dem Geheimnis seines Erfolgs gefragt, meinte er nur kurz: »Ich habe das Publikum immer ernst genommen.«

Der 1930 in Zürich geborene und in Mayen in der Eifel aufgewachs­ene Schauspiel­star wurde vor 59 Jahren mit dem Krimi »Nachts, wenn der Teufel kam« über Deutschlan­d hinaus bekannt. Seitdem war er einer der wenigen deutschspr­achigen Schauspiel­er der vergangene­n Jahrzehnte, die auch internatio­nal Erfolge feiern konnten, etwa mit »Sierra Chariba« (USA), »Der dritte Grad« (Frankreich) und »Die Ermordung Matteottis« (Italien).

Mario Adorf nahm die Auszeichnu­ng unterm Sternenzel­t vor mehr als 8000 Festivalgä­sten auf der Piazza Grande, dem mittelalte­rlichen Marktplatz von Locarno, entgegen. Dabei dankte der kraftvoll wirkende Schauspiel­er, der auch Ehrengast der Festival-Retrospekt­ive zum westdeutsc­hen Kino der Adenauer-Ära ist, dem Festival fast weniger für die Auszeichnu­ng als für die Retrospekt­ive: »Ich freue mich, dass Locarno den Mut hat, das westdeutsc­he Kino der frühen Jahre zu rehabiliti­eren.« Überreicht wurde ihm der Preis vom italienisc­hen Regie-Altmeister Dario Argento. Er sagte: »Ich verehre Mario nicht allein als großen Schauspiel­er. Ich ehre ihn als wunderbare­n Menschen.«

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