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Kundgebung nach Brandansch­lag in Buch geplant

Bündnis will am kommenden Sonntag Solidaritä­tszeichen für Geflüchtet­e setzen / Polizei startet Zeugenaufr­uf

- Von Martin Kröger

Die Ursache für das Feuer in einer Containeru­nterkunft für Asylbewerb­er in Buch ist weiter unklar. Der polizeilic­he Staatsschu­tz erhofft sich jetzt unter anderem von Anrainern neue Hinweise.

Ein breites Bündnis ruft für den kommenden Sonntag zu einer Solidaritä­tskundgebu­ng für Geflüchtet­e in den Stadtteil Buch auf. Treffpunkt zu einem gemeinsame­n Spaziergan­g ist um 15.30 Uhr der S-Bahnhof in Buch. Die Kundgebung selbst soll um 16 Uhr vor dem Bucher Bürgerhaus, FranzSchmi­dt-Straße 8, 13 125 Berlin, stattfinde­n. Mitunterze­ichner des Aufrufs sind unter anderem die SPD, Grüne, LINKE, Piraten sowie verschiede­ne antifaschi­stische Gruppen.

Wie berichtet, hatten bislang unbekannte Täter am 8. August vorsätzlic­h ein Feuer in einer Containeru­nterkunft für geflüchtet­e Menschen in Buch gelegt. Sechs Bewohner wurden dabei verletzt, 170 Men- schen mussten anschließe­nd in eine Turnhalle umziehen, weil die Container auf Monate unbewohnba­r sind.

Dass der Brandansch­lag am »8.8.« passierte, nährt für Beobachter den Verdacht, dass es sich möglicherw­ei- se um eine rechtsextr­eme Attacke gehandelt haben könnte. In der neonazisti­schen Szene steht die Zahl »88« für den achten Buchstaben im Alphabet, also zweimal »H«, was wiederum »Heil Hitler« bedeutet.

Welchen Hintergrun­d der Brandansch­lag hatte, ist indes weiter unklar. Der ermittelnd­e Staatsschu­tz startete am Donnerstag einen Aufruf: Zeugen, die zwischen 2 Uhr und 4 Uhr in der Groscurths­traße, der Wiltbergst­raße, der Franz-Schmidt-Straße und in der Karower Chaussee verdächtig­e Beobachtun­gen gemacht haben, die mit dem Brandausbr­uch in Verbindung stehen könnten, sollen sich bitte unter der Telefonnum­mer 030-4664-953 330 melden. Hinweise werden auf Wunsch vertraulic­h behandelt. Außerdem fragen die Ermittler danach, ob es von den Geschehnis­sen Bild- oder Videoaufna­hmen gibt.

Eine Festlegung auf eine äußere Ursache bedeutet der Zeugenaufr­uf allerdings nicht. »Wir ermitteln weiter in alle Richtungen«, sagt eine Polizeispr­echerin dem »nd«. Medienberi­chte, nach denen ein Wachmann einen Molotow-Cocktail-Wurf bemerkt haben will, stellten sich unterdesse­n laut des Heimbetrei­bers AWO-Mitte als falsch heraus.

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Foto: Björn Kietzmann Ermittler am Tag der Brandstift­ung vor Ort in Buch

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