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LINKER zieht wegen Geheimnisk­rämerei der Regierung vor Gericht

- Dpa/nd

Dresden. LINKE-Politiker André Schollbach fühlt sich von der sächsische­n Regierung in seinen Rechten als Abgeordnet­er verletzt und zieht deshalb vor das Verfassung­sgericht. Er wolle die Geheimnisk­rämerei der Regierung nicht länger hinnehmen, erklärte er am Freitag in Dresden. Das Gericht bestätigte den Eingang der Klage im Rahmen eines Organstrei­tverfahren­s. Schollbach hatte in einer Kleinen Anfrage im Parlament von der Regierung die Namen all jener Menschen erfragt, die in den vergangene­n Jahren einen Fluthelfer­orden bekamen. Die Regierung untersagte ihm aber, die Namen öffentlich bekannt zu geben. Grund: Man habe die Einwilligu­ng aller Betroffene­n zur Weitergabe von Daten nicht rechtzeiti­g einholen können, hieß es damals. »Offenbar gefällt sich die sächsische Regierung darin, mit den Rechten der Opposition nach Gutsherren­art zu verfahren. Es fragt sich, was der Ministerpr­äsident zu verbergen hat, dass er sich weigert, öffentlich mitzuteile­n, wem er alles einen Orden an die Brust geheftet hat«, betonte Schollbach. Schollbach hatte seine Anfrage gestellt, nachdem bekannt wurde, dass mit Pegida-Gründer Lutz Bachmann auch ein mehrfach vorbestraf­ter Kriminelle­r die Auszeichnu­ng erhielt. Orden seien ein staatliche­r Ehrenerwei­s, der Ausgezeich­nete bekomme eine Vorbildfun­ktion, sagte der Politiker. Bachmann hatte den Orden Anfang 2014 noch vor Gründung der islam- und fremdenfei­ndlichen Pegida-Bewegung erhalten.

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