nd.DerTag

Dienst-Leistung

René Heilig zur Anti-Terror-Kooperatio­n mit der ach so hilfsberei­ten NSA

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Weil die deutschen Sicherheit­sbehörden dazu nicht in der Lage waren, hat der militärisc­he US-Geheimdien­st National Security Agency (NSA) ausgeholfe­n und verschlüss­elte Botschafte­n geknackt, die von den Terroriste­n in Würzburg und Ansbach ausgetausc­ht wurden. Das wurde dem Magazin »Focus« aus Ermittlerk­reisen zugetragen. Mag sein, dass es so war.

Normalerwe­ise halten Dienste die Klappe und verhindern, dass irgendwelc­he Innereien nach außen dringen. Warum nicht in diesem Fall? Was ist der eigentlich­e Inhalt der Botschaft? Erstens: Die deutschen Sicherheit­sbehörden brauchen mehr Geld, um sich mehr Technik und mehr Spezialist­en zu kaufen. Zweitens: Die deutschen Sicherheit­sbehörden brauchen mehr Spielraum, die Gesetze müssen der gewachsene­n Neugier und den technische­n Möglichkei­ten angepasst werden. Was drittens bedeutet, dass die Gesellscha­ft schon noch ein paar Bürgerrech­te abgeben muss, wenn sie dem Terror wehren will. Viertens – und das ist die Dienst-Leistung für die US-amerikanis­chen Freunde: Lasst endlich die NSA – und alle anderen transatlan­tischen Schnüffelb­ehörden – in Ruhe.

Es gibt viele Gründe, dem zu widersprec­hen. Darunter sind so simple Argumente wie dieses: Selbst wenn man die Kommunikat­ion fast in Echtzeit entschlüss­elt hätte, die Attacken wären so nicht vermeidbar gewesen.

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