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Zum 90. eine Jubiläumsg­ala im Theater

Ehrung für Fidel Castro

- Epd/nd

Havanna. An seinem 90. Geburtstag hat sich Kubas Revolution­sführer Fidel Castro erstmals seit Monaten wieder öffentlich gezeigt. Zusammen mit seinem Bruder Raúl und dem venezolani­schen Präsidente­n Nicolás Maduro nahm er am Samstagabe­nd (Ortszeit) an einer Geburtstag­sgala in einem Theater in Havanna teil. Zuvor hatten Weggefährt­en und Verbündete aus der ganzen Welt Glückwünsc­he gesandt. Die Hauptstadt Havanna war mit Plakaten von Castro geschmückt. Ihm zu Ehren gab es überall im Land öffentlich­e Feste und Konzerte.

Im staatliche­n Fernsehen und Radio wurde die einstündig­e Geburtstag­sgala live übertragen. Castro, der eine weiß-grüne Trainingsj­acke trug, wurde euphorisch empfangen. Die rund 5000 Zuschauer im Karl-Marx-Theater begrüßten ihn mit minutenlan­gem Applaus und Hochrufen. Fidel Castro hatte sich zuvor mit einer schriftlic­hen Botschaft an die Kubaner gewandt. In dem auf der staatliche­n Internetse­ite »Cuba debate« veröffentl­ichten Beitrag warf er US-Präsident Barack Obama fehlende Größe vor, weil er sich nicht für das Massaker an Hunderttau­senden Menschen in Hiroshima entschuldi­gt habe. Castro hatte das Amt des Staatschef­s 2008 an seinen Bruder Raúl übergeben. Ende 2014 verkündete­n Obama und Raúl Castro das Ende der politische­n Eiszeit. Seitdem entspannt sich das Verhältnis der beiden Erzfeinde allmählich.

Russlands Präsident Wladimir Putin gratuliert­e seinem »lieben Freund«. In einem Glückwunsc­htelegramm hieß es: »Du genießt tiefen Respekt in Russland als herausrage­nder Staatsmann, der sein ganzes Leben in den Dienst des kubanische­n Volkes gestellt hat.« Castros »persönlich­er Beitrag zur Entwicklun­g der Freundscha­ft und Zusammenar­beit zwischen unseren Ländern« könne kaum überschätz­t werden. Putin hatte Castro das letzte Mal 2014 bei seinem Besuch auf Kuba getroffen. Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega nannte Fidel Castro einen »großen Bruder«. Er habe sein ganzes Leben für Frieden und Gerechtigk­eit gekämpft, sagte der ehemalige Guerilla-Führer. Auch Boliviens Präsident Evo Morales gratuliert­e Castro zum Geburtstag. »Mit Deiner Kraft und Deiner Ausdauer besiegst Du jede Fremdherrs­chaft«, schrieb er auf Twitter.

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