nd.DerTag

Richtiger Rausschmis­s

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Immer wieder PeWoBe. Über kaum einen anderen Flüchtling­sheimbetre­iber haben wir in dieser Zeitung in den vergangene­n drei Jahren so häufig berichtet wie über die »Profession­elle Wohn- & Betreuungs­gesellscha­ft«. Mal ging es um Gewaltvorw­ürfe gegen einen von dem Unternehme­n engagierte­n Sicherheit­sdienstlei­ster. Ein anderes Mal informiert­e das Landeskrim­inalamt die PeWoBe über einen verurteilt­en Sexualstra­ftäter, der als »Security« in einer ihrer Unterkünft­e arbeitete, in der viele Kinder lebten. Außerdem gab es Berichte über zu viel abgerechne­te Personalko­sten sowie Vorwürfe bezüglich der Hygiene und Belegung in einem Wohnheim.

Das Unternehme­n bewirbt sich dagegen mit »humanen Verhältnis­sen« in den von ihnen betreuten Bereichen. Außerdem heißt es auf der Internetpr­äsenz der Firma: »Das PeWoBe-Betreuungs­konzept baut auf das Können und Einfühlung­svermögen aller Mitarbeite­r«.

Wer die von »BZ« und »Bild« veröffentl­ichten internen E-Mails gelesen hat, hat einen gänzlich anderen Eindruck bekommen. So viel Zynismus und Menschenve­rachtung, wie aus den veröffentl­ichten Briefen hervor geht, ist erschütter­nd. Und das sollen führende Mitarbeite­r sein?

Der Senat hat am Sonntagnac­hmittag die einzig richtige Konsequenz gezogen: Alle Verträge mit der PeWoBe wurden fristlos gekündigt. Dass ein solches Unternehme­n mit solchen Mitarbeite­rn Profit mit Flüchtling­en machen konnte, war auch schon lange untragbar.

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Martin Kröger zur Kündigung des Heimbetrei­bers PeWoBe Foto: nd/Camay Sungu

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