Über Ökologie, Solidarität und Kapitalismus
Dass die diesjährige DegrowthKonferenz sehr vielfältig ist, wird bereits beim Blick auf die Internetseite des Postwachstumstreffens sichtbar: Dort werden zwölf Themen aufgelistet, die auf der Konferenz eine Rolle spielen. Dazu gehören Ökologie und Klimagerechtigkeit genauso wie Demokratie, Solidarität und soziale Bewegungen. Auch die Frage nach dem Ausstieg aus dem Kapitalismus – insbesondere im post-sozialistischen Kontext des Gastgeberlandes Ungarn – steht zur Debatte.
Am Dienstagabend begann die fünftägige Konferenz, die in den Räumen der Corvinus-Universität in Budapest, direkt an der Donau, stattfindet. In den kommenden Tagen stehen zahlreiche Plena auf dem Programm, die jeweils von einem bekannten Vertreter der Degrowth-Bewegung geleitet werden. In den Veranstaltungen geht es zum Beispiel um die Frage, ob Klimagerechtigkeit ohne Degrowth möglich ist und um mögliche Allianzen zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden. Zum Abschluss am Sonnabend gibt es ein Straßenfest.
»Die Konferenz ist in erster Linie ein Treffpunkt führender WissenschaftlerInnen aus der ganzen Welt«, ist auf der Homepage zu lesen. Ziel sei es, »Wege aufzuzeigen, die allen ein würdiges Leben in einer nachhaltigen Gesellschaft ermöglichen«. Dabei gibt es auf der diesjährigen Konferenz im Vergleich zu den vorherigen – 2008 in Paris, 2010 in Barcelona, 2012 in Venedig, 2014 in Leipzig – eine Neuheit: die »Degrowth Week«, ein Festival mit Diskussionsrunden, Workshops, Ausstellungen und künstlerischen Darbietungen in den Straßen der ungarischen Hauptstadt.
Eine weitere Auffälligkeit: Viele osteuropäische Wissenschaftler werden in Budapest dabei sein, zum Beispiel der Wirtschaftswissenschaftler Zoltán Pogátsa aus Ungarn und die Sozialwissenschaftlerin Danjiela Dolenec aus Kroatien.
Aus Deutschland anreisen werden der Wirtschaftshistoriker Matthias Schmelzer, der Politikwissenschaftler Ulrich Brand und Miriam Lang, die in Lateinamerika für die Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitet.
Dabei sein werden natürlich auch zahlreiche Aktivisten aus aller Welt.