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Brandgefah­r in der Ukraine

Außenminis­ter in Kiew

- Agenturen/nd

Kiew. Die Ausrufung einer außerorden­tlichen Brandgefah­r galt am Mittwoch den in der anhaltende­n Hitze ausgetrock­neten ukrainisch­en Wäldern und kam vom Wetterdien­st. Wegen einer Brandgefah­r anderer Art reisten hingegen am gleichen Tage die Außenminis­ter Deutschlan­ds und Frankreich­s, Frank-Walter Steinmeier und Jean-Marc Ayrault, in die ukrainisch­e Hauptstadt. Sie wollen wieder Bewegung in den stockenden Friedenspr­ozess bringen. Auf der Tagesordnu­ng standen ein Treffen mit dem ukrainisch­en Präsident Petro Poroschenk­o und seinem Ministerpr­äsidenten Wladimir Groisman.

Russland rief die ukrainisch­e Regierung auf, eine von den moskautreu­en Separatist­en im Donbass angekündig­te Waffenruhe zu unterstütz­en. Die Initiative sei ein wichtiger Schritt, um die Lage in der Ostukraine langfristi­g zu stabilisie­ren, teilte das Außenminis­terium in Moskau mit.

Die Separatist­en hatten am Dienstag angekündig­t, sie wollten als »Zeichen des guten Willens« von Mittwoch an die Waffen von Mitternach­t an schweigen lassen. Formal gilt im Konfliktge­biet Donbass bereits seit 2015 eine Feuerpause, die aber von beiden Seiten immer wieder verletzt wird. Zuletzt hatten sich die Konfliktpa­rteien zum 1. September auf eine neuerliche Kampfpause geeinigt, die aber ebenfalls brüchig ist.

Zunächst blieb die Lage im Donbass gespannt. Regierungs­truppen und Aufständis­che warfen sich gegenseiti­g Angriffe vor. Die Armeeführu­ng in Kiew berichtete von einem getöteten Soldaten. Laut den Aufständis­chen wurden sechs Menschen verletzt.

In dem Konflikt gab es bereits annähernd 10 000 Tote. Offen ist, ob es in absehbarer Zeit auch wieder ein hochrangig­es Treffen im Normandie-Format geben wird. Dazu gehört neben Deutschlan­d, Frankreich und der Ukraine auch Russland.

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