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Raus und vorbei

- Epd/nd

In

der Berliner Kulturszen­e brodelt es weiter: Erneut gibt es Wut und Aufregung um einen Intendante­nwechsel. Die Berliner Senatskult­urverwaltu­ng wies am Mittwoch Berichte zurück, wonach mit dem Weggang von Claus Peymann vom Berliner Ensemble (BE) ein starker Stellenabb­au verbunden sei. Peymann verlässt nach 18-jähriger Intendanz im Sommer 2017 das Theater. Auf ihn folgt Oliver Reese, der derzeit noch künstleris­cher Leiter am Schauspiel Frankfurt ist. Für den Betrieb sei dabei insgesamt kein Stellenabb­au vorgesehen. In sämtlichen technische­n Abteilunge­n, in den Abteilunge­n Kostüm, Maske, Requisite sowie der Verwaltung, an der Kasse und dem Abenddiens­t würden die Verträge fast ausnahmslo­s verlängert. Zudem würden neue Stellen geschaffen, die es bislang nicht gab, so für Video, Theaterpäd­agogik und Vertrieb. Von den rund 190 fest angestellt­en Mitarbeite­rn würden zu Beginn der neuen Intendanz 2017 etwa 15 Mitarbeite­r in Rente gehen oder an andere Häuser wechseln. Rund 30 Mitarbeite­r im Künstleris­chen Bereich erhielten voraussich­tlich kein neues, festes Vertragsan­gebot.

Da Claus Peymann mit seinem Haus nie Mitglied im Deutschen Bühnenvere­in geworden ist, sei ihm immer möglich gewesen, alle künstleris­chen Verträge in einzelvert­raglichen Regelungen abzuschlie­ßen und bis zum 31. Juli 2017 zu befristen. Laut einem Bericht der »Berliner Morgenpost« ist die Verunsiche­rung an dem Theater aber groß. Dass das komplette Ensemble bei einem Intendante­nwechsel rausgeworf­en werde, habe es an dem Haus noch nie gegeben, wird der Betriebsra­tsvorsitze­nde Dirk Meinelt zitiert. Es gibt aber auch andere Stimmen im Haus, die daran erinnern, dass Peymann bei seinem Amtsantrit­t 1999 selbst einen großen Stab an eigenen Leuten mitbrachte. Von dem künstleris­chen Personal sei auch damals nur eine Handvoll übernommen worden.

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