Motiv für Attacke unter Flüchtlingen unklar
Ludwigsfelde. Der Hintergrund des tödlichen Streits zwischen zwei jungen Flüchtlingen in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) ist zwei Tage nach der Tat weiter unklar. Der mutmaßliche Täter, ein 17 Jahre alter Flüchtling aus Gambia, sollte am Dienstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt werden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam sagte. Der Jugendliche soll dem Opfer, einem 18-jährigen afghanischen Flüchtling, am Sonntagabend in Ludwigsfelde auf der Straße mit einem spitzen Gegenstand einen tödlichen Stich in die Herzgegend versetzt haben. Beide Flüchtlinge lebten in derselben Einrichtung des Evangelischen Jugendwerks für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie sollen zuvor in Streit geraten sein. Worum es dabei ging, war zunächst noch unbekannt. Der mutmaßliche Täter war am Montagmorgen von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen worden. Eine Frau hatte am späten Sonntagabend das Opfer mit Stichverletzungen im Oberkörper am Straßenrand entdeckt und Rettungskräfte gerufen. Der Schwerverletzte starb noch im Rettungswagen.
Nach Angaben des Jugendministeriums leben derzeit mehr als 1400 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Brandenburg, einige von ihnen auch in Pflegefamilien, andere in Heimen mit deutschen Jugendlichen oder in normalen Asylheimen. Unter ihnen gibt es nur rund fünf Prozent Mädchen.