Signal an Pakistan
BRICS, hinter diesem Akronym verbirgt sich der Staatenbund aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Beim Gipfel in Goa aber saß gleichsam ein Land mit am Tagungstisch, das weder zu diesem Kreis gehört, noch wie andere Staaten der Region vom indischen Gastgeber als Beobachter eingeladen worden war: Pakistan. Unlängst platzte schon der Gipfel der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, weil erst Delhi und dann weitere Mitglieder abgesagt hatten. Grund ist ein tödlicher Anschlag auf eine indische Militärbasis im umstrittenen Kaschmir. Der Vorwurf aus Delhi: Die Angreifer wurden in Pakistan ausgebildet und ausgerüstet. Das weltweite Mutterschiff des Terrorismus, sagte jetzt Regierungschef Narendra Modi, befinde sich in direkter Nachbarschaft seines Landes. Indien legitimiert mit diesem Vorwurf seine Doppelstrategie: Neben der politischen Isolierung Pakistans steht die eigene Aufrüstung. So wurde gerade mit Moskau ein milliardenschwerer Rüstungsdeal vereinbart. Kernstück ist die Lieferung von Raketensystemen des Typs S-400 mit einer Reichweite von 400 Kilometern. Schon zuletzt habe man terroristische Zellen mit »chirurgischen Schlägen« angegriffen – auf dem Territorium Pakistans. Hier droht eine Eskalation, die dringend politisch abgewendet werden muss.