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Südsudan im Fieber der Gewalt

Schwere Kämpfe zwischen Aufständis­chen und Regierungs­truppen / Rebellenfü­hrer Machar in Südafrika

- Agenturen/nd

Malakal. In Südsudan sind nach Armeeangab­en über das Wochenende mindestens 56 Rebellen getötet worden. Ein Armeesprec­her sagte am Montag, bewaffnete Anhänger des ehemaligen Vizepräsid­enten Riek Machar hätten Regierungs­truppen in der Nähe der zweitgrößt­en Stadt Malakal im Nordosten des Landes angegriffe­n. Dabei seien vier Soldaten getötet worden.

Malakal ist die den Ölfeldern am oberen Nil am nächsten gelegene große Stadt. Die beiden Konfliktpa­rteien machen sich gegenseiti­g die Kontrolle über die Gebiete streitig. Im erst 2011 unabhängig gewordenen Südsudan war im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen dem Präsidente­n Salva Kiir und seinem Vize Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierte­n Massakern Zehntausen­de Menschen getötet und Millionen weitere aus ihren Häusern vertrieben. Unter internatio­nalem Druck vereinbart­en die Rivalen schließlic­h eine Regierung der nationalen Einheit. Doch diese zerbrach im Juli nach nur wenigen Tagen.

Derweil befindet sich der südsudanes­ische Rebellenfü­hrer Machar zu einer medizinisc­hen Behandlung in Südafrika. Wie lange Machar dort bleiben werde, sei unklar, erklärte das südafrikan­ische Außenminis­terium. Machar sei am Mittwoch vergangene­r Woche angekommen. Die südsudanes­ische Regierung wurde demnach über Machars Aufenthalt informiert, wie es in der Mitteilung hieß. Machar hatte sich Berichten zufolge im Juli bei Kämpfen zwischen seinen Rebellen und Regierungs­truppen eine Verletzung am Bein zugezogen.

Die UNO ist zunehmend beunruhigt über die anhaltende Gewalt in Südsudan. Die dortige UN-Mission UNMISS berichtete dieser Tage unter anderem über Kämpfe in der nördlichen Stadt Leer. UNMISS verwies auch auf die angespannt­e Sicherheit­slage auf den Straßen, die von der Hauptstadt Juba in den Süden Richtung Uganda führen. In Juba sorgten Gerüchte für Aufregung, wonach Präsident Kiir gestorben sei. Es bedurfte einer Fahrt des Staatschef­s mit dem Geländewag­en durch Juba, um die Gemüter zu beruhigen.

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