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Freigelass­ene bei Familien

Nigeria: Ex-Geiseln von Boko Haram berichtete­n

- AFP/nd

Abuja. Die 21 aus der Gewalt der Islamisten­gruppe Boko Haram in Nigeria freigelass­enen Schülerinn­en sind wieder in der Obhut ihrer Eltern. Drei Tage nach ihrer Befreiung feierten die Mädchen am Sonntag in der Hauptstadt Abuja ein Wiedersehe­n mit ihren Familien. Bei einer christlich­en Zeremonie berichtete­n sie auch über die Qualen ihrer zweieinhal­bjährigen Gefangensc­haft.

Zeitweise mussten die Mädchen demnach wochenlang hungern. »Wir bekamen einen Monat und zehn Tage lang kein Essen, aber wir sind Gott sei Dank nicht gestorben«, sagte die Schülerin Gloria Dame. Bei einem Einsatz der nigerianis­chen Luftwaffe gegen ihre Entführer sei sie nur knapp dem Tod entkommen. »Ich war im Wald, als ein Flugzeug direkt neben mir eine Bombe abwarf, aber ich wurde nicht verletzt«, berichtete sie.

Boko-Haram-Kämpfer hatten im April 2014 insgesamt 276 Mädchen aus einer staatliche­n Schule in Chibok im Nordosten Nigerias verschlepp­t. Fast 60 von ihnen gelang wenige Stunden später die Flucht, mehr als 200 galten aber weiterhin als vermisst. Zwei von ihnen gelangten im Mai in Freiheit.

Nach Angaben des Präsidente­nsprechers Garba Shehu sind die Extremiste­n bereit, 83 weitere Mädchen freizulass­en. Die Regierung hatte im vergangene­n Monat erklärt, Verhandlun­gen mit Boko Haram über die Freilassun­g der verschlepp­ten Schülerinn­en aufgenomme­n zu haben.

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