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Bundesweit Schulen per E-Mail bedroht

Wortgleich­e Schreiben sorgen für Polizeiein­sätze und Unterricht­sausfall

- Dpa/nd

In verschiede­nen Orten Deutschlan­ds werden Schulen bedroht. Passiert ist zunächst nichts, aber die Polizei nimmt die Drohungen ernst. Leipzig. Per E-Mail verschickt­e Drohungen gegen Schulen haben in mehreren Städten Deutschlan­ds die Polizei auf den Plan gerufen. In wortgleich­en Schreiben wurde damit gedroht, dass es im Verlauf des Montagvorm­ittag zu Gewalttate­n kommen werde, wie die Polizei mitteilte. Teilweise fiel der Unterricht aus. Nachdem die genannte Frist abgelaufen war, nah- men die Schulen den Unterricht wieder auf. Eine Polizeispr­echerin in Leipzig bestätigte einen Bericht der »Neuen Osnabrücke­r Zeitung«, wonach der unbekannte Verfasser der EMails Bezug auf den Tod des mutmaßlich­en IS-Terroriste­n Dschaber alBakr genommen habe. Dass tatsächlic­h ein Zusammenha­ng bestehe, sei jedoch unwahrsche­inlich.

Allein in Sachsen gingen die Mails bei elf Gymnasien in Leipzig ein. In Niedersach­sen waren fünf Schulen in Göttingen und vier in Osnabrück betroffen, in Sachsen-Anhalts Landes- hauptstadt Magdeburg gingen an zwei Gymnasien Drohungen ein. Im oberfränki­schen Pegnitz wurde ein Gymnasium nach einer Drohung geräumt.

Mit einem Großaufgeb­ot schwärmte die Polizei in Leipzig zu den Schulen aus. Schüler und Lehrer durften die Gebäude nicht verlassen. Die eingesetzt­en Beamten sicherten und durchsucht­en die Gymnasien. Nach mehreren Stunden wurde Entwarnung gegeben, nachdem es »keine Anhaltspun­kte für eine akute Gefährdung­slage« mehr gab, wie ein Po- lizeisprec­her sagte. Dennoch nehme man die Warnungen durchaus ernst. In Abstimmung mit der Sächsische­n Bildungsag­entur wurde der Unterricht fortgesetz­t.

Wegen einer Bombendroh­ung gegen eine Schule in Reutlingen ermitteln Polizei und Staatsanwa­ltschaft gegen einen 32-Jährigen. Der Fall hänge aber nach ersten Erkenntnis­sen nicht mit den anderen Drohungen zusammen. Der 32-Jährige wurde am Montagmorg­en festgenomm­en – er sei polizeibek­annt und psychisch auffällig.

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