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Bürgermeis­ter von Guben suspendier­t

- Von Tomas Morgenster­n

Der Landrat von Spree-Neiße hat Gubens Bürgermeis­ter KlausDiete­r Hübner (FDP) nach Hause geschickt. Hübner war im Juli trotz einer Vorstrafe wiedergewä­hlt worden.

Klaus-Dieter Hübner (FDP) kann sein Amt als Bürgermeis­ter von Guben (Spree-Neiße) zunächst weiterhin nicht antreten. Landrat Harald Altkrüger (CDU) hat den 64-Jährigen vorläufig vom Dienst suspendier­t. Das berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenbur­g (rbb) am Montag unter Berufung auf die Kreisverwa­ltung. Die Kanzlei von Hübners Anwalt Robby Fichte bestätigte dem Sender, dass die entspreche­nde Verfügung des Landrates in der vergangene­n Woche eingegange­n sei. Nach ihrer Prüfung werde sein Mandant mit Sicherheit dagegen vorgehen, sagte Fichte dem rbb.

Hübner war bereits von 2001 bis 2009 und nach der Wiederwahl bis zur Suspendier­ung 2011 Stadtoberh­aupt der 18 000 Einwohner zählenden Grenzstadt. Wegen Bestechlic­hkeit und Untreue hatte ihn das Landgerich­t Cottbus 2015 zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Ihm war zur Last gelegt worden, dass er in seiner Zeit als Bürgermeis­ter einer Gartenbauf­irma städtische Aufträge zugeschanz­t hatte. Die Firma hatte im Gegenzug kostenlos sein Privatgrun­dstück gepflegt. Hübner hatte die Vorwürfe im Prozess allerdings bestritten. Das Urteil ist aber rechtskräf­tig. Seine Bewährungs­zeit läuft bis Anfang 2019.

Ungeachtet der Vorstrafe hatte sich Hübner zur Bürgermeis­terwahl 2016 als Kandidat aufstellen lassen. Am 17. Juli setzte er sich in der Stichwahl mit 57,8 Prozent der Stimmen gegen Kerstin Nedoma (LINKE) durch.

Nachdem Hübner die Wahl angenommen hatte und wieder im Beamtenver­hältnis stand, wurde gegen ihn ein Disziplina­rverfahren eröffnet, das noch läuft. Unmittelba­r nach Amtsantrit­t im September, hatte ihn jedoch der amtierende Bürgermeis­ter des Rathhauses verwiese. Zuvor hatte ihn die Stadtveror­dnetenvers­ammlung, formal Dienstvorg­esetzter des Bürgermeis­ters, suspendier­t. Suspendier­ung und Hausverbot gelten drei Monate. Nun hat ihm der Landrat den Weg ins Rathaus versperrt.

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