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Gurlitts Briefwechs­el

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Bisher unbekannte Dokumente der beiden prominente­sten Nazi-Kunsthändl­er sind nach einem Bericht der »Schweriner Volkszeitu­ng« bei Abrissarbe­iten eines alten Holzhauses in Mecklenbur­g-Vorpommern aufgetauch­t. Die Briefe von Hildebrand Gurlitt (1895-1956) an Bernhard A. Böhmer (1892-1945) aus den 1940er Jahren gäben unter anderem Auskunft über den Handel mit der von den Nationalso­zialisten als »entartet« diffamiert­en Kunst, sagte der Geschäftsf­ührer der Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow, Volker Probst, der Zeitung (Montag).

Das Holzhaus in Güstrow, unter dessen Terrasse die Säcke mit den Briefen gefunden wurden, liege in der Nachbarsch­aft des Stiftungsg­ebäudes. Wie Probst der SVZ sagte, müssten die Briefe zunächst in Ruhe gesichtet, geordnet und ausgewerte­t werden.

»Dieser Fund kommt völlig unerwartet«, zitiert ihn das Blatt. »Plötzlich tauchen unmittelba­r neben der Wirkungsst­ätte Ernst Barlachs Dokumente auf, die mit den Kernfragen unserer Einrichtun­g zu tun haben. Das ist sehr bedeutend.« Viele der Papiere und Fotos seien in schlechtem Zustand, vier Briefe seien jedoch deutlich zu entziffern.

Im Februar 2012 hatten Ermittler in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt, dem Sohn von Hildebrand Gurlitt, rund 1280 Kunstwerke entdeckt. Auch Böhmer war einer der wenigen von den Nationalso­zialisten autorisier­ten Händler. dpa/

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