nd.DerTag

Nach BER-Eröffnung Kollaps

- Martin Kröger über die nächsten Probleme am künftigen Flughafen

Mangelnde Zeit sollte beim Flughafenp­rojekt BER nicht das Problem sein. Schließlic­h summieren sich die Verzögerun­gen bei der Fertigstel­lung des Milliarden­projekts mittlerwei­le auf über vier Jahre – und der erste Spatenstic­h für den Flughafen liegt sogar über zehn Jahre zurück. Dass es dennoch bis heute kein vernünftig­es Verkehrsan­bindungsko­nzept gibt, ist ein weiteres Stück aus dem Tollhaus BER. Es ist höchste Zeit, dass dieser Missstand aufgehoben wird. Sonst droht nach der angeblich noch Ende des Jahres 2017 möglichen Eröffnung des Schönefeld­er Flughafens gleich das nächste Problem: der Verkehrsko­llaps auf den umliegende­n Straßen und in den Zügen.

Wie dilettanti­sch die bisherigen Verkehrspl­anungen sind, zeigt der Weg für die Flughafeng­äste aus der Lausitz. Diese würden bis Königs Wusterhaus­en fahren, dann in einen Zug Richtung Berlin-Ostkreuz umsteigen, um dann wieder zurück Richtung Südosten zum Flughafen zu fahren. Der wegen seiner Genehmigun­gspolitik gescholten­e Landrat Stephan Loge hat an dieser Stelle sicherlich recht, wenn er jetzt mahnt, dass es bei der Verkehrsan­bindung des künftigen Flughafens bereits fünf nach zwölf ist. Dass an anderer Stelle lediglich abgewiegel­t wird, macht dagegen misstrauis­ch. Es erinnert fatal an die Gleichgült­igkeit der Verantwort­lichen, wie sie aus dem Zusammenha­ng mit den Verschiebu­ngen der Eröffnung des BER wohl bekannt ist.

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