Drei Tage sollen in Jemen die Waffen schweigen
UN-Sondergesandter ruft zur dauerhaften Beilegung des Konflikts in dem arabischen Land auf
Aden. In der Hoffnung auf Wiederbelebung der Friedensgespräche für Jemen hat die UNO eine dreitägige Waffenruhe in dem Land verkündet. Die Feuerpause werde in der Nacht zu Donnerstag in Kraft treten, teilte der UN-Sondergesandte für Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, am Montagabend in New York mit.
Nach einem Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition auf eine Trauerfeier in Sanaa am 8. Oktober mit mehr als 140 Toten war international der Druck gestiegen, in dem Konflikt zu einer Waffenruhe zurückzukehren. Am Sonn- tag rief US-Außenminister John Kerry nach Gesprächen mit europäischen Kollegen in London die Konfliktparteien zu einer sofortigen Waffenruhe sowie zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Alle »jemenitischen Parteien« hätten ihm versichert, sich an die Waffenruhe zu halten, erklärte Cheikh Ahmed. Diese werde »der jemenitischen Bevölkerung weiteres Blutvergießen ersparen und erlauben, die Lieferung humanitärer Hilfe auszuweiten«. Mehrmonatige Verhandlungen in Kuwait waren Anfang August ohne Fortschritte abgebrochen worden. Der UN-Vermittler rief alle Beteiligten auf, dafür zu sorgen, dass die Waffenruhe zur dauerhaften Beilegung des Konflikts führt. Laut Experten war zuletzt auf beiden Seiten die Bereitschaft zu einer Rückkehr zu Verhandlungen gestiegen, da die Kosten für die Konfliktparteien zunehmend unerträglich werden.
Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, dessen Sicherheitskräfte mit Unterstützung einer internationalen Militärkoalition gegen die Huthi-Rebellen kämpfen, hatte bereits einige Stunden zuvor die Feuerpause mit Option auf Verlängerung akzeptiert. Auch Saudi-Arabien erklärte seine Zustimmung zu einer Feuerpause – »unter der Bedingung, dass sie von den Rebellen eingehalten wird«, wie Außenminister Adel al-Dschubeir sagte. Die Rebellen reagierten zunächst nicht.
In Jemen hatten die schiitischen Huthi-Rebellen im Januar 2015 Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und Präsident Hadi zur Flucht aus der Hauptstadt gezwungen. Als die Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee im März 2015 auf die südliche Hafenstadt Aden vorrückten, floh Hadi weiter nach Riad.