Sehr dicke Menschen werden oft ausgegrenzt
In Deutschland sind 16 Millionen Menschen zwischen 18 und 79 fettleibig. Davon haben 1,4 Millionen schon ein krankhaftes Stadium erreicht. Tendenz steigend.
Der Anteil der Menschen mit extremer Adipositas hat sich zwischen 1999 und 2013 mehr als verdoppelt. Adipositas nimmt im Alter zu. Bei den über 60-Jährigen ist mehr als jeder Dritte betroffen. Doch auch schon 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig. Von ihnen gelten 6,3 Prozent als fettleibig.
Sehr dicke Menschen müssen aber nicht nur gegen ihre Pfunde, sondern oft auch gegen Vorurteile und gesellschaftliche Ausgrenzung kämpfen. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Deutschen finden Fettleibige unästhetisch. Jeder Achte (15 Prozent) ver- meidet sogar bewusst Kontakt. Dabei werden deutliche Unterschiede zwischen leicht übergewichtigen und fettleibigen Menschen gemacht. So finden dicke Menschen zwar 38 Prozent unästhetisch, aber das sind deutlich weniger als die 71 Prozent der Befragten, die dieses Urteil über adipöse Menschen fällen.
Übergewichtige werden von einem Drittel (35 Prozent) als lustig eingeschätzt, über Fettleibige sagen das nur 13 Prozent. Fast jeder Zweite (43 Prozent) findet dicke Menschen gesellig, bei Adipösen sind es nur 13 Prozent.
Fast jeder Zweite (47 Prozent) meint, dass Bewegungsmangel und übermäßiges Sitzen schuld an der Fettleibigkeit seien. Ein Drittel (33 Prozent) schiebt es auf falsche oder ungesunde Ernährung. Kaum eine Rolle spielen Stoffwechselstörungen oder genetische Dispositionen. AFP/nd