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Keine Luftangrif­fe auf Aleppo

An diesem Donnerstag soll Waffenruhe in der syrischen Stadt herrschen

- AFP/nd

Beirut. Die syrische Metropole Aleppo ist nach Angaben von Aktivisten seit Dienstagmo­rgen von Luftangrif­fen verschont geblieben. Wie die opposition­snahe Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte am Mittwoch mitteilte, fielen seither keine Bomben mehr auf die Stadt. Moskau hatte zu diesem Zeitpunkt angekündig­t, dass die syrische und die russische Luftwaffe ihre Angriffe auf Aleppo eingestell­t hätten, um eine für diesen Donnerstag geplante Feuerpause vorzuberei­ten und Zivilisten die Flucht zu ermögliche­n.

Der in Syrien breit vernetzten Beobachtun­gsstelle zufolge hielten in Aleppo aber die Kämpfe am Boden an. Auch ein Sprecher der syrischen Weißhelme, die sich in den Rebel- lenviertel­n der Stadt um die Opfer von Angriffen kümmern, sagte am Mittwoch, »Gott sei Dank« gebe es derzeit keine Kampfflugz­euge am Himmel. »Aber die Artillerie- und Raketenbes­chüsse halten an«, sagte Abu al-Leith. Die Menschen in Aleppo hätten noch immer Angst, ihre Häuser zu verlassen, »weil sie dem Regime und Russland nicht trauen«.

Die vorgesehen­e Feuerpause soll am Morgen beginnen und elf Stunden andauern. Am Mittwochab­end wollten Kanzlerin Angela Merkel und Frankreich­s Präsident François Hollande mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin über den Syrien-Konflikt beraten. Die Politiker wurden wegen eines Ukraine-Gipfels in Berlin erwartet, an dem auch der ukrainisch­e Präsident Petro Poroschenk­o teilnimmt.

Unterdesse­n warf das russische Verteidigu­ngsministe­rium Belgien vor, bei Angriffen seiner Luftwaffe in der Provinz Aleppo sechs Zivilisten getötet zu haben. Zwei belgische Kampfjets seien zu der Zeit in der Region gesichtet worden, die syrische und die russische Luftwaffe seien hingegen nicht im Einsatz gewesen. Eine Sprecherin des belgischen Verteidigu­ngsministe­riums dementiert­e hingegen, dass belgische Flugzeuge zu diesem Zeitpunkt in der Region aktiv gewesen seien. Das belgische Militär habe mit dem Angriff nichts zu tun, hieß es am Mittwoch. Belgien ist Teil der USgeführte­n Militärkoa­lition.

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