Im Ernstfall auch mal lachen
Die Depression ist eine Volkskrankheit. Rund vier Millionen Menschen hierzulande leiden daran, so dass fast jeder Mensch im Familien-, Freundeskreis oder auf der Arbeit jemanden kennt, der betroffen ist. Gerade in den kommenden, oft trüben Monaten, wird uns das Thema wieder verstärkt in der Öffentlichkeit begegnen. Es gibt auch ein neues Büchlein dazu.
»Der schwarze Hund« widmet sich dem Thema auf eine eigene, ungewöhnliche Weise. Es handelt sich um ein Bilderbuch! Zunächst mag das etwas befremdlich erscheinen, schließlich ist eine Depression eine ernstzunehmende Erkrankung, und hier spricht jemand scheinbar verniedlichend von ihr als »schwarzem Hund«. Doch wenn man das Buch aufschlägt, weicht die anfängliche Skepsis schnell der Begeisterung. Denn hier haben sich Leute ans Werk gesetzt, die die Krankheit nur all zu gut kennen. Autor Matthew Johnstone war selbst viele Jahre lang betroffen, seine Frau Ainsley begleitete und unterstützte ihn. Sie haben nun nach zwei Vorgängertiteln ein weiteres wunderbar humorvolles und informatives Büchlein geschaffen. Dieses befasst sich im ersten Teil damit, wie sich Betroffene fühlen. Im zweiten, ausführlicheren Teil geht es darum, wie man als Angehöriger oder Freund mit der Krankheit und dem sie betreffenden Menschen umgehen kann. So gibt es viele gute Tipps, wie man eine Depression frühzeitig erkennt, was man dagegen tun kann und wie man hilft, ohne dabei selbst krank zu werden. Das Ganze ist getragen von tiefer Empathie, eindringlichen Bildern und umwerfendem Humor, der ebenso schwarz daherkommt wie der Hund.
Ein Büchlein zum Trost spenden und Mut machen. Sein Fazit: Auch ein Leben auch mit diesem schwarzen Hund kann sehr erfüllt sein. Ainsley und Matthew Johnstone: Der schwarze Hund. Wie man Depressionen überwindet und Angehörige und Freunde dabei helfen können, Kunstmann 2016, 128 S., 20 €.