Land schließt drei Heime zur Erstaufnahme
Als im Herbst 2015 täglich mehrere Hundert Flüchtlinge nach Brandenburg kamen, wurden große Flüchtlingseinrichtungen ausgebaut. Nun werden die ersten Heime wieder geschlossen.
Potsdam. Angesichts der rückläufigen Flüchtlingszahlen sollen drei der insgesamt acht Außenstellen für die Erstaufnahme im Land Brandenburg geschlossen werden. Bis Ende des Jahres sei die Schließung der Standorte Potsdam, Ferch (Potsdam-Mittelmark) und Oderland-Kaserne (Frankfurt (Oder)) geplant, sagte der Leiter der Erstaufnahme, Frank Nürnberger. Darüber werde derzeit mit dem Deutschen Roten Kreuz verhandelt, das diese Einrichtungen betreibt. Denn von den 4700 Plätzen in der Hauptstelle in Eisenhüttenstadt (OderSpree) sowie den acht Außenstellen sind derzeit nicht einmal die Hälfte belegt.
Nach Angaben des Innenministerium sind auf dem ehemaligen Behördengelände in Potsdam nur rund 140 von 315 Betten belegt. Leichtbauhallen mit mehr als 400 Plätzen wurden dort bereits abgebaut. In der Fercher Außenstelle, die eigentlich bis 2018 laufen sollte, leben derzeit nur 89 Menschen. Auch die OderlandKaserne mit 250 Plätzen ist nicht ausgelastet.
Die Zelte, die bei dem großen Ansturm von Flüchtlingen im Herbst vergangenen Jahres vorübergehend eingesetzt wurden, seien in das Lager für den Katastrophenschutz in Beeskow (OderSpree) gebracht worden, berichtete Ministeriumssprecherin Susann Fischer. »Sie könnten dann etwa bei größeren HochwasserKatastrophen wieder zum Einsatz kommen.« Die Leichtbauhallen sollen dagegen wieder verkauft werden. Anders ist es bei dem nicht mehr benötigten Mobiliar. »Das wird eingelagert und in anderen Heimen wieder eingesetzt«, berichtete Nürnberger.