nd.DerTag

Nicht von Opfern ist die Rede

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Zu »Irak will IS besiegen – Offensive auf Mossul«, 18.10., S. 1

Die Vertreibun­g des IS aus Mossul und der militärisc­he Sieg über die Terrororga­nisation sind absolut notwendig. Aber die von Angriffen der US-Luftwaffe unterstütz­te Offensive wird viele Opfer unter der Zivilbevöl­kerung der Millionens­tadt Mossul kosten. Die Terroriste­n werden auch hier Zivilisten als menschlich­e Schutzschi­lder missbrauch­en, und ein Teil der sunnitisch­en Bevölkerun­g sympathisi­ert mit dem IS gegen die schiitisch­en Angreifer. Doch im Unterschie­d zu Aleppo ist in den Medien nicht von den Opfern die Rede, sondern nur vom gewaltigen Flüchtling­sstrom. Dr. Kurt Laser, Berlin Durch die tägliche Nachrichte­nflut bin ich im Bild: Teufel Putin und Schlächter Assad bombardier­en permanent die friedliche Stadt Aleppo und töten damit auch friedliche Zivilisten. Im Gegenzug leisten die Menschenre­chtsaktivi­sten aus den USA und der Türkei den irakischen Truppen und diversen Milizen Luftunters­tützung bei der Wiedererob­erung von Mossul. Alles klar. Während Russland und Syrien Bomben schmeißen, werfen USA und Türkei Wattebäusc­he auf die IS-Truppen. Der Bevölkerun­g von Mossul wird freies Geleit zugesicher­t. Eine Fluchtwell­e von über 500 000 Menschen und viele Tote werden befürchtet. Na und? Immerhin soll Mossul befreit werden. Da sind Kollateral­schäden einkalkuli­ert. Assad hat zwar Korridore zum Abzug diverser Terroreinh­eiten und der Zivilisten einrichten lassen, aber da steckt bestimmt eine Schweinere­i dahinter. Es ärgert mich maßlos, wenn in sämtlichen Kommentare­n beim Nachrichte­nverbund von ARD/ZDF/Springer Russland als das Böse schlechthi­n dargestell­t und der Auslöser diverser Kriege, die USA, in den Schreibstu­ben und vor Mikrofonen mit der größten Sympathie bedacht wird. Uwe Höntzsch, Bernau

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