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Studie: Hälfte der Bayern zeigt ablehnende Haltung gegenüber Muslimen

- Dpa/nd

München. Mehr als die Hälfte aller Bayern (56 Prozent) zeigt laut einer neuen Studie eine ablehnende Haltung gegenüber Muslimen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenscha­ftler der Ludwig-Maximilian­sUniversit­ät (LMU) in ihrer Studie zur »gruppenbez­ogenen Menschenfe­indlichkei­t« in Bayern, die am Montag in München vorgestell­t wurde. 35 Prozent der Befragten zeigten demzufolge eine »mittlere« ablehnende Haltung Muslimen gegenüber, 21 Prozent sogar eine »starke«.

34 Prozent bescheinig­t die Studie noch eine »schwache gruppenbez­ogene Menschenfe­indlichkei­t« in Bezug auf Muslime. Nur 11 Prozent der Befragten hatten demnach keinerlei Vorbehalte gegenüber Menschen dieses Glaubens. »Insgesamt ist da schon eine deutliche Ablehnung da«, sagte der Soziologe Christian Ganser von der LMU – und das sei keine rein bayerische Beobachtun­g. »Grundsätzl­ich ist es deutschlan­dweit ähnlich.«

Die Wissenscha­ftler hatten drei Behauptung­en aufgestell­t, auf die die rund 1700 Befragten in verschiede­nen Stufen der Zustimmung oder Ablehnung reagieren konnten: »Die muslimisch­e Kultur passt gut nach Deutschlan­d«, »Die Sitten und Bräuche des Islam sind mir nicht geheuer« oder »Es gibt zu viele Muslime in Deutschlan­d«.

Die Abwertung von Muslimen, Langzeitar­beitslosen, Flüchtling­en, Sinti und Roma sei ein verbreitet­es Phänomen, bilanziert­en die Forscher. Dabei sind Männer der Studie zufolge anfälliger für feindliche Einstellun­gen als Frauen; außerdem spiele auch der Bildungsgr­ad eine Rolle. »Eine starke Identifika­tion mit Deutschlan­d und ein geringes Vertrauen in politische Institutio­nen gehen mit höherer gruppenbez­ogener Menschenfe­indlichkei­t einher«, so Ganser.

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