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»Identitäre­r« Polizist entlassen

Beamter war bei rechter Demo aufgefalle­n

- Dpa/nd

Die Polizei hat einen Beamten wegen seiner Verbindung zu der zum Teil als extremisti­sch eingestuft­en »Identitäre­n Bewegung« vom Dienst suspendier­t. Gegen den Mann wurde ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t, er musste seine Arbeit bei der Polizeibeh­örde Anfang dieses Jahres vorerst beenden. Das sagte ein Polizeispr­echer am Montag.

Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, der Mann sei ein sogenannte­r Reichsbürg­er und daher entlassen worden. Die Polizei korrigiert­e im Lauf des Montags ihre Angaben. Der »Tagesspieg­el« hatte zuerst berichtet. Der Mann war wohl wegen seiner Teilnahme an entspreche­nden Veranstalt­ungen aufgefalle­n. Seine Nähe zu der extremisti­schen Bewegung ist nach Auffassung der Polizei mit dem Beamtenrec­ht nicht vereinbar. Ziel des Disziplina­rverfahren­s sei die Entlassung, hieß es bei der Polizei.

Die »Identitäre Bewegung«, die wegen ihrer rechtsextr­emistische­n Tendenzen von mehreren Verfassung­sschutzbeh­örden beobachtet wird, kommt ursprüngli­ch aus Frankreich. In Berlin besetzten Mitglieder der Gruppe im August das Brandenbur­ger Tor und enthüllten dort ein Banner mit rechten Parolen.

Zuletzt hatte die Bewegung der sogenannte­n Reichsbürg­er Schlagzeil­en gemacht. Ein 49-jähriger »Reichsbürg­er« hatte am 19. Oktober in Bayern einen Polizisten erschossen. Die Polizei wollte dem Mann seine 31 Waffen abnehmen. In Bayern und SachsenAnh­alt laufen Disziplina­rverfahren gegen jeweils mehrere Polizisten, die sogenannte »Reichsbürg­er« sein sollen. Einige von ihnen wurden bereits vom Dienst suspendier­t. In Berlin sind momentan keine weitern Fälle bekannt.

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