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Rot-Rot-Grün: Mehr Geld für Kliniken

- Von Martin Kröger

Fünf Stunden verhandelt­en SPD, Linksparte­i und Grüne bis in den späten Montagaben­d über das Thema Gesundheit. Das Ergebnis: In vielen Bereichen steht ein Umschwenke­n bevor.

Nichts weniger als eine »Trendwende« in der Krankenhau­sfinanzier­ung verspricht Rot-RotGrün. Über fünf Stunden wurde am Montag in den Koalitions­verhandlun­gen im Roten Rathaus über das Thema »Gesundheit« gesprochen.

»Der Anteil der Kofinanzie­rung soll deutlich zurückgefa­hren werden«, sagte der Gesundheit­sexperte der Linksparte­i, Wolfgang Albers, im Anschluss an die Gespräche. Bislang müssten die Krankenhäu­ser viel Geld zweckentfr­emden, um etwa Bauprojekt­e und Sanierunge­n zu finanziere­n. Diese Gelder fehlen dann für die gesundheit­liche Versorgung und beim Klinikpers­onal auf den Stationen. Wie viel Geld mehr für die Kliniken zur Verfügung gestellt wird, hängt von den finanziell­en Planungen ab, die abschließe­nd erst am Ende der Koalitions­verhandlun­gen Mitte November feststehen werden, wenn das Gesamtpake­t geschnürt wird.

Neben der Trendwende bei den Krankenhäu­sern geht es Rot-RotGrün darum, die Präsenz von Ärz-

»Der Anteil der Kofinanzie­rung soll deutlich zurückgefa­hren werden.« Wolfgang Albers, LINKE

ten in der Stadt zu verbessern. Niemand soll mehr Nachteile bei der Gesundheit­sversorgun­g haben, nur weil in seinem Stadtteil weniger Ärzte ansässig sind. Einen erleichter­ten Zugang zur Arztversor­gung sollen zudem benachteil­igte Menschen und solche ohne Krankenver­sicherung bekommen – Stichwort »anonymisie­rter Krankensch­ein«.

Ein Umschwenke­n durch RotRot-Grün zeichnet sich auch bei der Drogenpoli­tik ab. Künftig soll es mehr »aufsuchend­e Sozialarbe­it« geben sowie mehr Konsumräum­e. Um Risiken für die Konsumente­n zu minimieren, sollen Drogentest­s eingeführt werden.

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