nd.DerTag

Sprachlehr­er ab Jahresende ohne Job

Gewerkscha­ft GEW kritisiert Sachsen-Anhalts Minister

- Hla

Das Land Sachsen-Anhalt soll 185 Sprachlehr­kräfte in den Schulen halten, auch wenn deren Anstellung bis Jahresende befristet ist. Diese Forderung bekräftige­n die Gewerkscha­ft GEW und die LINKE im Landtag. »Wer sich als Seiteneins­teiger in Schulen bewährt hat, den brauchen wir«, sagte Eva Gerth, die Landeschef­in der GEW. Solche Quereinste­iger gewännen »zunehmend an Bedeutung für die Absicherun­g des Unterricht­s«, sagte auch ihr Vorgänger Thomas Lippmann, der jetzt für die LINKE im Landtag sitzt.

Seit Wochen wird im Land über die Zukunft der Sprachlehr­er gestritten, die Flüchtling­skinder und andere Schüler mit sprachlich­em Förderbeda­rf betreuen. Ihre Anstellung­en sind auf 18 Monate befristet und enden am 31. Dezember. Schulminis­ter Marco Tullner (CDU) sieht keine Möglichkei­t für eine Weiterbesc­häftigung und verweist auf einen entspreche­nden Erlass. Auch der Rückgang der Flüchtling­szahlen wird angeführt. Gerth wirft dem Minister zum einen vor, den künftigen Bedarf zu unterschät­zen. Zudem würden die Schulen vor erhebliche organisato­rische Probleme gestellt, wenn Lehrkräfte mitten im Schuljahr aus den Klassen abgezogen würden.

Außerdem aber handle es sich oft um engagierte Hochschula­bsolventen, wie sie als Lehrer künftig dringend gebraucht würden, sagt Gerth. Er verweist darauf, dass sich auf Ausschreib­ungen von Lehrerstel­len in Sachsen-Anhalt nicht mehr ausreichen­d Bewerber melden. Die Sprachlehr­er sollten pädagogisc­h und fachlich qualifizie­rt und danach unbefriste­t übernommen werden. Das Mindeste sei, die Verträge bis zum Ende des Schuljahre­s zu verlängern. Lippmann warf Tullner vor, den »Ernst der Lage für die Unterricht­sversorgun­g in den nächsten Jahren nicht verstanden« zu haben.

Die LINKE hatte im Landtag bereits die Weiterbesc­häftigung der Sprachlehr­er beantragt; die Ausschüsse für Bildung und Finanzen haben sich jedoch nicht zu einer Empfehlung durchgerun­gen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany