Und wieder dräut der Riesenkuckuck
Mit der Zeitumstellung versucht die Harzer Uhrenfabrik in Gernrode einen Neuanfang
14,50 Meter hoch ist Kuckucksuhr von Gernrode in Sachsen-Anhalt. Im Gefolge der Insolvenz der Harzer Uhrenfabrik war sie zeitweise verstummt, doch dann wurde ein Verein aktiv. Gernrode. Eigentlich müsste der Verein Harzer Uhrenfabrik in Gernrode (Sachsen-Anhalt) zur Zeitumstellung alle Hände voll zu tun haben. Im Museum der Fabrik hängen und stehen mehr als 100 mechanische Uhren, die meisten sind Kuckucksuhren. Die älteste stammt aus dem 18. Jahrhundert. Den Wechsel der Zeit am Wochenende müssen die Uhren jedoch nicht mitmachen. »Im geschützten Raum des Museums lassen wir ihnen ihr Eigenleben«, sagt der neue Eigentümer Christian Bertram. »Für das Museum soll aber eine neue Zeit beginnen.« Das 1948 gegründete Unternehmen war das einzige Werk außerhalb des Schwarzwaldes, welches Kuckucksuhren produzierte. Doch 2009 musste es als Folge der Wirtschaftskrise Insolvenz anmelden, das USA-Geschäft war komplett weggebrochen. Ein Wiederbelebungsversuch eines anderen Unternehmens scheiterte.
Jetzt will der Uhrenfabrik-Verein neues Leben in die Räume bringen. Besucher staunen über die riesige Kuckucksuhr, die wieder instand gesetzt wurde. Zu jeder Viertelstunde ruft der mächtige Kuckuck und dazu ertönt noch eine Musik. Das etwas unheimliche Schauspiel ist eine Touristenattraktion. »Mit einer Höhe von 14,50 Meter ist sie angeblich die Größte außerhalb des Schwarzwaldes, das steht auch so im Guinnessbuch«, sagt Bertram. An einer anderen Giebelseite der Fabrik ist ein riesiges Wetterhaus mit dem wohl weltweit größten Thermometer zu sehen – 7,45 Meter hoch. Auch das steht im Guinnessbuch.
Noch im November wird auf dem Areal eine Gaststätte öffnen. »Im kleinen Stil soll im nächsten Jahr auch wieder produziert werden«, kündigt Bertram an.