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700 Stellen neu, mehr Geld für Einsteiger

Sachsen: Maßnahmen gegen Lehrermang­el beschlosse­n

- Dpa/nd

Dresden. Die schwarz-rote Koalition in Sachsen hat sich nach langem Streit auf ein Maßnahmenp­aket gegen den Lehrermang­el in Sachsen verständig­t. Eine entspreche­nde Vorlage wurde in der Nacht zum Mittwoch vom Kabinett beschlosse­n, wie die Staatsregi­erung mitteilte. Zuvor hatte eine Arbeitsgru­ppe unter Einbeziehu­ng der Landtagsfr­aktionen von CDU und SPD einen Kompromiss erarbeitet.

Demnach sollen unter anderem 700 Stellen zusätzlich geschaffen und neuen Lehrern künftig ein Zuschlag von bis zu 600 Euro monatlich auf das Einstiegsg­ehalt gewährt werden können. Auch ältere Lehrer können einen Zuschlag erhalten, wenn sie über das 63. Lebensjahr hinaus arbeiten. Die Zuschläge sollen flexibel gehandhabt und aus einem Topf bezahlt werden, der dem Kultusmini­sterium unterstell­t ist, sagte die bildungspo­litische Sprecherin der SPDFraktio­n, Sabine Friedel.

Zudem würden die Regelstund­enzahl der Grundschul­lehrer um eine Stunde abgesenkt, Arbeitszei­tkonten eingericht­et und eine dreimonati­ge Einstiegsv­orbereitun­g für Seiteneins­teiger eingeführt. Oberstes Ziel sei es gewesen, möglichst schnell neue Lehrer für Sachsens Schulen zu gewinnen, sagte Friedel. Dies sei bislang vor allem an den – verglichen mit anderen Bundesländ­ern – niedrigen Einstiegsg­ehältern schwierig gewesen. »Alle tarifrecht­lichen Fragen waren ein Problem, weil sich der Freistaat hier in der Vergangenh­eit eingemauer­t hat.«

Das Paket war lange umstritten. Eigentlich wollte das Kabinett es schon vor eineinhalb Wochen beschließe­n. Das von Kurth und Finanzmini­ster Georg Unland (CDU) vorbereite­te Papier war jedoch bei der SPD auf Widerstand gestoßen.

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