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Karpfen statt teurer Dorsch

- Dpa/nd

Erfurt. Die Lebensmitt­elprüfer in Thüringen sind im vergangene­n Jahr bei ihren Kontrollen wiederholt fündig geworden. Wegen Verbrauche­rtäuschung oder Hygienemän­geln haben die Behörden in 24 Fällen die vorübergeh­ende Schließung von Betrieben veranlasst, sagte Gesundheit­sministeri­n Heike Werner (LINKE) bei der Präsentati­on des Jahresberi­chts der Lebensmitt­elüberwach­ung. Fast doppelt so häufig schalteten die Kontrolleu­re den Staatsanwa­lt ein: Sie erstattete­n 45 Strafanzei­gen gegen Hersteller, Restaurant­s oder Händler. Insgesamt rund 18 000 Betriebe nahmen die Kontrolleu­re unter die Lupe. In 1441 Betrieben wurden Verstöße festgestel­lt, gegen 200 verhängten die Behörden Bußgelder. Dennoch zeigte sich Werner zufrieden. Immerhin hätten 92 Prozent der kontrollie­rten Lebensmitt­elbetriebe und Einrichtun­gen keine oder nur geringfügi­ge Mängel aufgewiese­n, die keine Sanktionen erforderte­n.

Eine Strafanzei­ge handelte sich etwa ein Feinkosthä­ndler ein, der seinen Kunden anstelle teuren Dorschs Karpfen unterjubel­te. Ein Schwerpunk­t der Prüfungen war der Wahrheitsg­ehalt von Werbeaussa­gen Thüringer Hersteller auf Produktver­packungen und im Netz. Von 473 Werbeaussa­gen erwiesen sich 38 als unzutreffe­nd oder irreführen­d. Das galt etwa für den vermeintli­chen Vitamingeh­alt von Hautcremes.

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