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Der Mund ist voll

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Stefan Otto begrüßt die Ankündigun­g eines Qualitätse­ntwicklung­sgesetzes für die Kitas

Der Schritt ist überfällig, das Problem liegt seit Jahren auf der Hand: Nachdem in den vergangene­n Jahren viele Tausende neue Kitas gebaut wurden, stellte sich vielerorts heraus, dass Fachkräfte fehlen und die Gruppen zu groß sind. Bundesfami­lienminist­erin Manuela Schwesig (SPD) wollte diese ungünstige­n Betreuungs­verhältnis­se bereits zu Beginn dieser Legislatur­periode angehen und plante ein Qualitätsg­esetz. Doch sie musste vor zwei Jahren von dem Vorhaben abrücken, weil absehbar war, dass sie die dafür benötigten Mittel im Bundeshaus­halt nicht bekommen würde. Eine gute Erziehung in den bundesweit rund 54 000 Einrichtun­gen ist nun einmal teuer.

Ein neuerliche­r Anlauf, den Bund und Länder jetzt gemeinsam starten, soll vor allem eines sicherstel­len: dass eine gute Betreuung nicht mehr an den Mitteln scheitern wird. Eine drohende Klagewelle bei Nichteinha­ltung neuer Vorschrift­en werde Investitio­nen vorantreib­en, so die Annahme. Dennoch ist das Gesetz, das Milliarden­zahlungen des Bundes vorsieht, längst noch nicht umgesetzt. Schließlic­h soll es erst nach der Bundestags­wahl 2017 kommen. Und ob das ehrgeizige Vorhaben auch ein Anliegen der neuen Bundesregi­erung sein wird, steht freilich noch in den Sternen.

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