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Türkei steht zu Trump

Premier: Proteste in den USA sind »undemokrat­isch«

- Agenturen/nd

Trumps Sieg erinnert Ankara an die Demokratie. In Frankreich hofft FNChefin Le Pen auf einen Schub vom neuen Mann in Washington. Istanbul. Der türkische Ministerpr­äsident Binali Yildirim hat die Proteste in US-Städten gegen den gewählten Präsidente­n Donald Trump als »undemokrat­isch« kritisiert. »Sich mit Gewalt auf den Straßen über das Wahlergebn­is hinwegzuse­tzen ist inakzeptab­el«, sagte Yildirim vor seiner islamisch-konservati­ven Partei in Ankara am Dienstag. Derlei Proteste schädigten die Demokratie, fügte er laut der Agentur Anadolu hinzu.

Sowohl Yildirim als auch Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan hatten nach dem Wahlsieg in der vorigen Woche mit Trump telefonier­t. Türkischen Medienanga­ben zufolge habe Erdogan Trump dabei eingeladen, die Türkei zu besuchen.

Das Verhältnis zwischen Ankara und Washington ist unter anderem durch den Syrien-Konflikt und den Streit um eine Auslieferu­ng des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen belastet. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschvers­uch vom 15. Juli verantwort­lich. Die Türkei hofft nach der Wahl Trumps auf eine Verbesseru­ng ihrer Beziehunge­n zu den USA – was sich jedoch aufgrund der Einstellun­g des gewählten US-Präsidente­n zu Muslimen und syrischen Rebellen als schwierig erweisen könnte.

Derweil sieht sich die französisc­he Rechtpopul­istin und Präsidents­chaftskand­idatin Marine Le Pen nach dem Sieg Trumps in den USA politisch gestärkt. »Donald Trump hat etwas möglich gemacht, was als völlig unmöglich dargestell­t wurde«, sagte die Vorsitzend­e der rechtsextr­emen Front National in einem Interview des US-Senders CNN. »Es ist ein Hoffnungsz­eichen für diejenigen, die ungeregelt­e Globalisie­rung nicht aushalten können«, so Le Pen. Der Erfolg des Republikan­ers bei den USPräsiden­tschaftswa­hlen mache den Franzosen deutlich, dass die Leute etwas bekommen könnten, »wenn sie sich mobilisier­en«. Sie sehe sich politisch weniger isoliert als zuvor.

Le Pen hat laut Umfragen sehr gute Chancen, beim entscheide­nden Duell der Präsidents­chaftswahl am 7. Mai 2017 anzutreten.

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